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Unruhe im Handel: Dubioser Fleischlieferant bringt REWE weiter in Verruf

Die oekoreich-Reportage über den Fleischproduzenten „Perutnina Ptuj“, der im Eigentum eines ukrainischen Agrarkonzerns steht und für REWE (u.a. Billa & Penny) produziert, schlägt auch Tage nach der Veröffentlichung noch hohe Wellen.

8/17/2021
  • Ernährung
  • Landwirtschaft
  • Österreich
Unruhe im Handel: Dubioser Fleischlieferant bringt REWE weiter in Verruf

Die exklusive oekoreich-Reportage über den slowenischen Fleischproduzenten „Perutnina Ptuj“, der im Eigentum eines ukrainischen Agrarkonzerns steht und im Auftrag des REWE-Konzerns (u.a. Billa & Penny) produziert, schlägt auch Tage nach der Veröffentlichung weiter hohe Wellen. Nun hat auch CASH, das größte Magazin der Handelsbranche, die Kritik aufgegriffen und den Konzern damit konfrontiert. Aufgrund der Arbeit von oekoreich scheint nun langsam Unruhe in den Lebensmittelhandel zu kommen.

Die aktuelle Causa

Das Unternehmen „Perutnina Ptuj“ steht im Eigentum eines der größten Fleischproduzenten Europas, der ukrainischen MHP SE. Diese wiederum gehört einem ukrainischen Milliardär, der in der Vergangenheit heftig wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen, Steuerhinterziehung und politischer Einflussnahme in der Ukraine kritisiert worden war. Schon 2019 sorgte ein Fall für Aufsehen, als aufgedeckt wurde, dass Unmengen an ukrainischem Hühnerfleisch über einen billigen „Trick“ in die EU importiert werden.

Anlassfall für die aktuelle Recherche von oekoreich war hingegen ein katastrophales Testergebnis, bei dem Salmonellen und antibiotikaresistente Keime auf Hühnerfleisch der REWE-Eigenmarke „Federike“ festgestellt worden war. Als Reaktion auf die Berichterstattung kündigte der Haubenkoch Jürgen Gschwendtner seine erst kurz davor begonnene Zusammenarbeit mit „Perutnina Ptuj“ wieder auf und distanzierte sich von dem Unternehmen. Der REWE-Konzern hingegen versucht die Causa auszusitzen.

Größtes Handelsmagazin greift Kritik auf

Das Handelsmagazin CASH griff die Kritik von oekoreich auf und fragte, wie auch schon zuvor der KURIER, nun selbst beim deutschen Handelsmulti nach. Der antwortete monoton in der gleichen Art und Weise, wie er es auch zuvor schon bei den anderen Anfragen getan hatte. Man verwies auf die eigenen Richtlinien, die offenbar nicht eingehalten werden, beteuerte, dass es zahlreiche Kontrollen geben würde – wollte sich aber erneut nicht vom dubiosen Zulieferer distanzieren. Offenbar ist der Profit, den diese Kooperation bringt, zu hoch.

Doch auch wenn der Handelskonzern nach außen hin mauert, im Inneren soll es bereits für gehörig Unruhe gesorgt haben. Denn auch ein Konzern ist am Ende nur die Summe der dort wirkenden Menschen und die sind nicht alle der gleichen Meinung. Für manche mag die kurzfristige Gewinnmaximierung im Vordergrund stehen, andere haben verstanden, dass langfristige und gesunde Wirtschaftsbeziehungen für alle Seiten ertragreicher sind. Man darf gespannt sein, welche Gruppe sich im REWE-Konzern durchsetzen wird.



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