Die Regenwalze hat sich längst über Österreich ausgebreitet und verlagert ihren Schwerpunkt nun immer stärker in den Osten des Landes. Übereinstimmend prognostizieren Wetterdienste wie Behörden eine gefährliche Situation in mehreren Regionen von Österreich, insbesondere aber in Niederösterreich. Dort wappnet man sich auf besondere Herausforderungen, rund 100.000 Einsatzkräfte sind alarmiert.
An Zubringern der Donau wird sogar mit einem 100-jährigen Hochwasser gerechnet, ausgelöst durch über 300 Liter Regen pro Quadratmeter und orkanartige Windböen. Es können aber sogar 400 Liter werden, warnt Meteorologe Clemens Biermair im Gespräch mit dem "Standard". Die Schwerpunkte werden sich in den nächsten Stunden immer wieder verlagern: "Im östlichen Niederösterreich wird sich der Regen in der Nacht auf Samstag abschwächen. Am Sonntag wird der Regen insgesamt wieder intensiver und lässt dafür im Westen wieder nach. Die Niederschlagsmengen werden also ein wenig hin- und herschwanken."
Und er betont auch die außergewöhnliche Lage: "Wir sprechen hier von einer Situation, die vergleichbar ist mit dem Donau-Hochwasser 2002, wir können also von einer mindestens 30-jährigen Wiederkehrzeit ausgehen. Ein derartiges Phänomen ist selten und in dieser Intensität wirklich außergewöhnlich." Der Blick auf die Warnkarten zeigt, wo jetzt die stärksten Niederschläge zu vermelden sind und entsprechend auch die Bäche und Flusse über die Ufer treten dürften. Den Höhepunkt sollen die Unwetter am Samstagabend erwartet.
Damit ist es aber nicht getan, denn bis Dienstag soll es regnen und Kachelmannwetter warnt daher vor Hochwasser insbesondere am Montag. In den Gemeinden entlang der gefährdeten Flussabschnitte, etwa der Steyr und der Enns in Oberösterreich, bereitet man sich auf die Situation vor. Grundsätzlich warnen aber die Behörden vor Ausfahrten in den kommenden Tagen, nur notwendige Reisen sollen unternommen werden.
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