Wenn man etwas von Schlangen hört, oder gar eine sichtet, löst das bei vielen Menschen instinktives Unbehagen aus. Doch woran liegt das? Studien zufolge ist der Grund dafür die von jener des Menschen so stark unterschiedliche Fortbewegungsart – das Schlängeln – das für unsereins oftmals unberechenbar wirkt und deshalb Angst einflößt. Aber auch von Filmen und Literatur, in denen die Schlange meist als hinterlistig dargestellt wird und keine positiv besetzte Rolle abbekommt, sind wir beeinflusst. Wieso man sich freuen sollte, wenn man eine Schlange im Garten bemerkt? Schlangen sind scheue, unauffällige Tiere, die für unsere Artenvielfalt essenziell sind, da sie die Populationen von Nagetieren und anderen Kleinsäugern regulieren können und gleichzeitig selbst wichtige Beute für größere Tiere wie beispielsweise Greifvögel sind. Die Anwesenheit dieser anspruchsvollen Arten sind also oft auch verantwortlich für das Vorkommen anderer seltener Artengruppen wie z.B. seltener Käfer, Eidechsen oder Hautflügler. Eine Vertreterin unserer heimischen Schlangen, die oftmals sehr zu Unrecht für Unbehagen sorgt, wenn man sie im Garten entdeckt, ist die vielen unbekannte Schlingnatter, Coronella austriaca. Diese ungiftige Natter wird häufig mit der giftigen Kreuzotter verwechselt.
Schlingnatter: Ihr wissenschaftlicher Name „austriaca“ bezieht sich auf das große Fleckenmuster am Kopf, das – von der Seite aus betrachtet – an einen Umriss von Österreich erinnert. Schlingnattern sind in Österreich zwar weit verbreitet, doch nur selten entdeckt. Sie sind ruhige, zurückgezogene, heimliche Artgenossen und setzen im Allgemeinen eher auf Stillhalten als auf Drohgebärden oder Flucht: Durch ihre gute Tarnung bleibt sie meist unentdeckt. Die Schlingnatter ist hierzulande eher unbekannt und besitzt eine ähnliche Zeichnung wie die Kreuzotter. Schlingnattern sind ungefährliche und unkomplizierte Gartenbewohnerinnen: Junge Schlingnattern fressen vorwiegend Insekten, erwachsene ernähren sich von verschiedenen Reptilien wie Blindschleichen, Eidechsen oder anderen Schlangen – auch Nagetiere werden nicht verschmäht. Besonders wohl fühlen sich Schlingnattern an warmen und geschützten Stellen im Garten, wie Trockensteinmauern, Reisighaufen oder Holzstapel. In „freier Wildbahn“ findet man sie in reichlich strukturierten Lebensräumen, wie beispielsweise an Waldrändern, in Hochmooren, Trockenrasen oder Felshängen.Dominik Moser
Hill/Moser
Wer zum Schutz der wundervollen Schlängler beitragen will, kann sich HIER Tipps zur schlangenfreundlichen Gartengestaltung holen.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!