Seit vielen Jahren warnen Experten in aller Welt vor dem dramatischen Niedergang der Artenvielfalt. Durch die Versiegelung der Böden, die Industrialisierung der Landwirtschaft, den Einsatz von Pestiziden und den Raubbau in Regenwäldern ist die Biodiversität bedroht. Doch nun zeigt sich, dass das ganze Ausmaß der negativen Entwicklung weitaus schlimmer ist als gefürchtet. Und es passiert auch mitten unter uns, hier in Österreich.
In Österreich gibt es 11.500 verschiedene Pflanzen- und über 54.000 verschiedene Tierarten. Doch immer mehr von ihnen sind stark gefährdet. Bereits mehr als ein Drittel, genau 39 Prozent, gelten als gefährdet und sind daher in der Roten Liste ausgewiesen. Besonders dramatisch ist es bei den Libellen, von ihnen ist jede zweite Art gefährdet, aber auch 52 Prozent der Tagfalter und 40 Prozent der Nachtfalter sind bedroht.
Die Artenvielfalt – ein wahrer Schatz
Österreich gilt als besonders artenreich, gerade auch im Vergleich zu Deutschland. Doch diese einzigartige Vielfalt ist bedroht. Die Expert*innen kritisieren auch die schlechte Datenlage, die es erschwert macht sich ein Gesamtbild zu machen und konkrete Maßnahmen auf regionale Spezifika abzustimmen. Die Politik sei gefordert nun für bessere Rahmenbedingungen zu sorgen, auf Bundes- wie auch auf Landesebene.
Sie mahnen: „Die heimische Biodiversität ist ein natürliches Kapital, das maßgeblich zur Lebensqualität und zum Wohlstand in Österreich beiträgt. Biodiversität ist die Grundlage für viele sogenannte Ökosystemleistungen – also Nutzen, die wir aus und von der Natur beziehen. Dieser Schatz, als den man die Biodiversität zweifelsohne bezeichnen kann, erfordert aber auch eine entsprechende Verantwortung. Verschwindet beispielsweise eine der zuvor erwähnten endemischen Arten aus Österreich, weil etwa ihr Lebensraum zerstört wird, so ist dieser Teil des Schatzes – auch global gesehen – für immer verloren. Das Aussterben einer Art ist endgültig und kann nicht rückgängig gemacht werden.“
Den gesamten Bericht von Greenpeace mit dem Titel „Das stille Sterben: Die Artenkrise in Österreich“ kann hier nachgelesen werden.
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