Dass die Lebensmittel in Deutschland mitunter deutlich günstiger als in Österreich sind, das ist mittlerweile bekannt. Einflussfaktoren dafür sind einerseits niedrigere Steuersätze, andererseits aber auch das niedrigere Produktionsniveau – etwa bei Milch. Während insbesondere im Norden und Osten Deutschlands die „Turbokühe“ irre Leistungen erbringen müssen, gibt es in Österreich noch vergleichsweise kleinstrukturierte Bauernhöfe.
Auch bei Fleisch und Wurstwaren sind die Unterschiede in der Erzeugung sichtbar, das beginnt bei den Bauernhöfen und endet bei den Schlachtfabriken, Stichwort Tönnies. Wenn Mitarbeiter systematisch ausgebeutet werden, das haben uns die Aufdeckungen im Zuge der Corona-Krise drastisch vor Augen geführt, dann lässt sich natürlich deutlich billiger produzieren. In Österreich gelten hingegen starke Kollektivverträge.
Bis zu 130 Prozent an Mehrkosten in Österreich
Doch wie sieht es bei Drogerie-Artikeln aus? Genau das hat sich die Arbeiterkammer in ihrem „Preismonitor“ vor kurzem genauer angesehen. Am Beispiel von einigen Produkten wird ersichtlich, wie groß der Unterschied in den Preisen zwischen Deutschland und Österreich wirklich ist. Um Ausnahmen handelt es sich dabei aber nicht, denn die AK hat 92 Produkte miteinander verglichen, in 90 Prozent der Fälle liegen die Preise bei uns deutlich höher.
Zum Beispiel bei den „Sensitive Strips“ von Hansaplast. Die kosten in Österreich satte 130 Prozent mehr als in Deutschland. Auch das Gesichtswasser von Garnier kommt auf 121 Prozent Aufschlag, weiter geht’s mit der Zahncreme von Weleda mit 85 Prozent oder den Taschentüchern von Tempo, die immer noch um 67 Prozent teurer sind. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen nach staatlichen Eingriffen rufen, die diesen Irrsinn beenden.
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