Schon wieder erschüttert ein Fleischskandal die deutschsprachige Öffentlichkeit, diesmal geht’s um gefährliche Krankheitserreger in Fleisch. Insgesamt 51 Hühnerfleisch-Proben wurden über einen längeren Zeitraum von der Albert Schweitzer Stitung beim deutschen Diskonter LIDL gezogen und in einem unabhängigen Labor ausgewertet. Die Ergebnisse sind erschreckend, denn in 71 Prozent der Proben wurden antibiotikaresistente Keime entdeckt.
Bei 75 Prozent dieser resistenten Bakterien handelt es sich demnach um das Fäkalkeim Escherichia Coli, das zu schweren Erkrankungen führen kann. Aber auch Salmonellen, Campylobacter und Enterokokken wurden in zahlreichen Proben festgestellt. Die Keime seien gesundheitsgefährdend und ihre Häufung in Proben der LIDL-Eigenmarke „Metzgerfrisch“ absolut besorgniserregend, so Ärzte und Experten einhellig.
Dass sich der milliardenschwere Konzern, der europaweit zu den größten Lebensmittelhändlern zählt, diesmal nicht so leicht aus der Verantwortung stehlen kann, liegt auch darin begründet, dass es sich hier um eine Eigenmarke handelt. Hier agiert der Händler also auch als Produzent, es trifft ihn demnach gleich eine doppelte Verantwortung. Der Trend zur Eigenmarke findet auch in Österreich immer mehr Verbreitung.
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