Normalerweise leben Oktopusse dieser Art in einer Tiefe von bis zu 200 Metern und sind dort perfekt an die widrigen Bedingungen angepasst. Fehlendes Licht und niedrige Temperaturen machen ihnen nichts aus, solange sie genügend Platz haben und ihrem Jagdtrieb nachkommen können. Genau das soll sich künftig ändern, werden die Pläne eines milliardenschweren Konzerns tatsächlich in die Realität umgesetzt.
Demnach sollen künftig massenhaft Oktopusse in Tankern im Eiltempo gezüchtet und dann unter grausamsten Bedingungen getötet werden. Ein wachsender Markt soll damit bedient und durch günstige Preise auch befeuert werden, das Angebot generiert bekanntlich auch die Nachfrage. Dass die Züchtung von Oktopussen in Tankern eine Herausforderung ist, das erkennt man auch an den „Begleiterscheinungen“, von denen der Konzern ausgeht.
Sehr kluge Tiere
Laut internen Gutachten könnten bis zu 15 Prozent der rund eine Million Tiere, die jährlich in Tankern „produziert“ werden sollen, schon während der Zucht sterben. Für ihre Ernährung soll das Mehl aus anderen Meerestieren eingesetzt werden, das mitunter stark verschmutzte Wasser zunächst gefiltert und dann ins Meer abgelassen werden. Genau das bezweifeln aber NGOs, sie gehen von einer enormen Umweltbelastung durch die Abwässer aus.
Oktopusse gelten als sehr intelligent, etwa vergleichbar mit dem Niveau von Katzen, so Expert*innen. In vielen Ländern werden sie daher als fühlende Wesen anerkannt, die massenhafte Zucht in Form einer „neuen Massentierhaltung“ sorgt für Entsetzen. Ob die Pläne mit den verschärften spanischen Tierschutzgesetzen in Einklang zu bringen sind, das wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Die Aufregung jedenfalls ist gewaltig.
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