Die Horrorbilder aus dem süddeutschen Schlachthof sind noch nicht vergessen, das schockt ANINOVA bereits mit einer neuen Aufdeckung. Die inzwischen mit Abstand wichtigste Aufdecker-Organisation im deutschsprachigen Raum hat den Weg der Hühner zurückverfolgt, die im „Luna-Schlachthof“ misshandelt wurden. Die Recherchen von ANINOVA hatten zur Schließung dieses Betriebs geführt.
Das Leben der Hühner zuvor sieht leider nicht viel besser aus, wie neue Aufnahmen beweisen. Demnach stammen manche der im Schlachthof misshandelten Tiere aus einem Großbetrieb in Nordrhein-Westfalen. Dort müssen sie in Bodenhaltung ihre Eier abgeben, der Produzent verdient gut daran ein sauberes Image nach außen hin zu verkaufen. Über 100.000 Hennen leben auf engstem Raum.ANINOVA
Die Lebensrealität der Tiere ist ganz anders, als auf den Verpackungen und in der Werbung vermittelt, wie ANINOVA schildert: „Weiches Stroh oder gar grüne Wiesen sucht man hier vergeblich. Die Tiere leben in dunklen Hallen auf mehrstöckigen metallenen Gerüsten. Die Hennen können zwar auf den Boden, doch der lädt in keiner Weise zum Scharren, Picken oder Staubbaden ein.“
Es ist ein Leben in Leid, das die Hennen bis zum Abtransport in den Schlachthof führen müssen. Und das sieht man ihnen auch an: „Die Tiere selbst sehen erbärmlich aus: Sie sind abgemagert, ihr Federkleid ist stumpf und voller Lücken, ihre Körper weisen teilweise Verletzungen und Wunden auf. Die Hennen wirken apathisch, so, als hätten sie aufgegeben.“ Und es handelt sich dabei nicht um eine Ausnahme.ANINOVA
Ganz im Gegenteil dokumentieren diese Bilder die traurige Realität in der deutschen Bodenhaltung und auch in Österreich dürften die Bedingungen in manchen Großbetrieben nicht viel anders sein. Wer hier noch immer von „Tierwohl“ spricht, der begeht vorsätzlich Betrug an den Menschen. Denn einem Tier, das unter solchen Umständen ihr kurzes Leben fristen muss, kann es nicht gut gehen.
In Österreich müssen übrigens 56 Prozent der Hühner ihr Leben in Bodenhaltung verbringen, nur rund 13 Prozent der Hühner werden unter Bio-Bedingungen gehalten. Dazu kommt noch, dass in den allermeisten verarbeiteten Lebensmitteln, also in Backwaren zum Beispiel, importierte Käfigeier enthalten sind. All das zeigt, wie weit wir von Tierwohl bei Eiern entfernt sind.
Was die Aufdecker*innen von ANINOVA bei ihren Recherchen noch alles erlebt haben, mit welchen Widerständen sie zu kämpfen haben und wie die Giganten aus Industrie und Handel im Hintergrund agieren, darüber berichten sie bei einer exklusiven Veranstaltung auf Einladung von Stiftung COMÚN, Tierschutz Austria und oe24.at am 17. Juni 2025 um 16:30 Uhr im Wiener Hotel Le Meridien. Der Eintritt ist frei, einige Plätze gibt’s noch – Anmeldung erforderlich unter stiftung@comun.at.
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