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Im Check: Woher unser täglich Brot und Gebäck wirklich stammen

Ein neuer Check zeigt, woher das Getreide für Brot & Gebäck in Österreich wirklich stammt. Plus: Es geht auch anders.

10/14/2022
  • Österreich
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Im Check: Woher unser täglich Brot und Gebäck wirklich stammen

Die große Menge von 35 Kilogramm Brot und fast 14 Kilogramm Gebäck konsumieren die Österreicherinnen und Österreicher pro Jahr und Kopf. Ob Semmel oder Baguette, ob Hausbrot oder Kornspitz, für viele Menschen gehören Brot bzw. Gebäck einfach zu einem guten Frühstück. Entsprechend wichtig ist den Konsumenten daher auch, woher dieses kommt. 70 Prozent gehen einer Umfrage zufolge davon aus, dass es aus Österreich stammt.

Doch leider stimmt das nicht. Es war einer der großen Aufreger im Spätsommer, der nicht nur in der heimischen Lebensmittelszene, sondern auch weit darüber hinaus für Aufsehen sorgte. Ein Check von 250 Brot- und Backwaren in Supermärkten hatte ergeben, dass lediglich rund ein Drittel davon nachweislich mit österreichischem Getreide erzeugt wurden. Davon umfasst waren auch die in den Selbstbedienungsboxen angebotenen Produkte.

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Insbesondere in Supermärkten liegt oft Gebäck aus Import-Getreide
Irreführende Angaben verschleiern Herkunft

Beim Rest muss demnach davon ausgegangen werden, dass sich entweder das verarbeitete Getreide oder gleich das Gesamtprodukt fix-fertig aus dem Ausland importiert werden. Die Transparenz bei Brot und Gebäck ist überaus mangelhaft, so der den Check durchführende Bauernbund. Österreich würde bei Getreide einen Selbstversorgungsgrad von 94 Prozent erreichen, am fehlenden Angebot dürfte es also nicht mangeln.

Für die Konsument*innen ist der Import-Anteil jedoch gar nicht ersichtlich, denn die Herkunft der Produkte wird in den Supermärkten nicht angeführt oder mit irreführenden Angaben wie „Hergestellt in Österreich“ oder „Gebacken in Österreich“ versehen. Das erweckt den Eindruck, dass es sich dabei um Erzeugnisse mit heimischen Rohstoffen handle, tatsächlich würde aber vielfach hier nur ein Veredelungsschritt erfolgen.
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"Gebacken in Österreich" ist kein Beleg für heimische Rohstoffe
Gäste erfahren so gut wie nie, woher es stammt

So könnte es etwa sein, dass das Getreide um die halbe Welt gereist ist und unter Einsatz von hochgiftigen Pestiziden oder Gentechnik erzeugt wurde, aber in Österreich gemahlen und verarbeitet wurde. Oder, dass im Extremfall die tiefgekühlte Backware schon fertig importiert und vor Ort dann nur noch aufgebacken wird. Trotzdem werden dann das Brot und Gebäck oft mit rot-weiß-roten Fahnen beworben oder als „heimisch“ ausgegeben.

In den Supermärkten scheinen also, der jüngsten umfassenden Erhebung des Bauernbunds folgend, der Großteil der angebotenen Brot- und Backwaren nicht aus österreichischem Getreide gemacht worden zu sein. Nicht viel anders sieht es leider in Gastronomie und Hotellerie aus. Nicht nur beim Fleisch, sondern auch beim Brot erfahren die Gäste meist nicht, woher die Lebensmittel wirklich stammen – etwa beim Frühstück.

XXXLutz: Wissen, woher Brot & Gebäck stammen

Dass das auch anders geht, das zeigen die beliebten Restaurants des Möbelhauses XXXLutz. In der Lutz-Gastronomie in ganz Österreich findet sich ausschließlich heimisches Gebäck, etwa Brot und Semmeln beim Frühstück. Und zwar aus Prinzip, denn das gesamte Frühstück beim Lutz stammt aus Österreich. Nicht erst seit gestern, sondern schon seit vielen Jahren. Dafür bürgt auch der exklusive Brot- und Gebäck-Lieferant der Lutz-Restaurants.
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Garantiert aus Österreich: Die Kaisersemmel beim XXXLutz-Frühstück
Das ist die in Linz gegründete und inzwischen in Niederösterreich und Oberösterreich produzierende Firma Fischer Brot. Das 1958 gegründete Unternehmen, das nach wie vor in Familienhand ist, beliefert die vielen XXXLutz-Restaurants exklusiv mit verschiedenen Sorten von Brot und Gebäck. Dieses zeichnet sich durch ein besonderes Backverfahren direkt auf der Steinplatte aus, wodurch eine einzigartige Krustenbildung erfolgt.

Große Menge, gleichbleibende Qualität

Doch auch was drinsteckt ist von besonderer Güte, denn die Firma verarbeitet ausschließlich heimisches Getreide für die an die Firma XXXLutz gelieferten Lebensmittel. Und dort wird eine ganze Menge an Brot und Gebäck gebraucht: Ganze 5 Millionen Stück Gebäck, darunter natürlich viele Semmeln, werden jährlich in den Restaurants von XXXLutz in Österreich und Deutschland konsumiert, etwa die Hälfte davon in Österreich.

Die Firma Fischer Brot erzeugt unter dem AMA-Gütesiegel, garantiert also die österreichische Herkunft des Getreides für seine Erzeugnisse. Wer bei XXXLutz in die Semmel beißt, der kann also sicher sein, dass diese garantiert aus Österreich stammt. So sollte es überall sein, meint der Bauernbund, der eine flächendeckende Ausweitung des Gütesiegels auf Brot und Backwaren in Supermärkten und der Gastronomie fordert.

Österreichische Versorgungssicherheit absichern

In einem Land, in dem aktuell so viel Getreide von höchster Güte angebaut wird, sollte auch das Brot und Gebäck hier erzeugt werden. Denn wird der Negativtrend fortgesetzt und immer mehr Waren in den Supermarkt-Backshops und vielen Gastronomiebetrieben importiert, dann hat das fatale Konsequenzen für die heimische Landwirtschaft. Und damit für die Versorgungssicherheit der Österreicher, die gerade jetzt heiß diskutiert wird.
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Nur die Verwendung von heimischem Getreide sichert auch die nationale Selbstversorgungsfähigkeit im Krisenfall
Ob kollabierende globale Lieferketten während der Corona-Pandemie oder nun die eingeschränkten Lieferungen in Folge des Ukraine-Kriegs, es zeigt sich immer öfter, dass die durchgängige Versorgung mit Lebensmitteln schnell kritisch werden kann. Dass die aber auch in Österreich weiterhin gewährleistet bleibt, dazu tragen Unternehmen wie XXXLutz bei, als verlässliche Abnehmer der heimischen Landwirtschaft.

Den wahren Ursprung sichtbar machen

Als Konsumenten kann man seinen Beitrag durch den bewussten Einkauf leisten. Ob im Supermarkt oder eben beim Frühstück, wer zu heimischer Ware greift, der erhält damit nicht nur ein garantiert wertvolles und hochqualitatives Lebensmittel, sondern sichert auch den Fortbestand der heimischen Landwirtschaft. Um diesen bewussten Konsum zu befördern, wird bereits seit Langem die verpflichtende Herkunftskennzeichnung gefordert.

Damit würden Gäste auf einen Blick erkennen, in welchen Restaurants und Supermärkten tatsächlich heimische Waren auf sie warten. Bis die Politik sich auf die Einführung dieser Regelung geeinigt hat, diskutiert wird sie ja schon seit Jahren, bleibt nur die Eigenverantwortung. Wo nicht draufsteht, woher das Brot oder Gebäck kommt, dort sollte besser nicht zugegriffen werden. Und Restaurants, wie jene von XXXLutz, die von sich aus auf österreichische Produkte greifen, sollten entsprechend gefördert werden.



Die Entstehung dieses Beitrags wurde durch eine entgeltliche Zusammenarbeit ermöglicht. Die redaktionelle Unabhängigkeit wurde davon nicht berührt.


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