Die Grillsaison hat begonnen und entsprechend stark sind die Flugblätter jetzt schon von Angeboten dominiert, die Grillgut in allen Varianten umfassen. Der absolute Renner ist, wie immer, das Fleisch. Und das gibt’s zum Spottpreis, wie eine aktuelle Untersuchung des WWF zeigt. Vier Wochen lang wurden die Aktionen unter die Lupe genommen, 196 Produkte aus dem Grill-Sortiment näher betrachtet.
Die Ergebnisse sind einigermaßen ernüchternd, denn es findet sich in den Angeboten fast ausschließlich Fleisch aus Tierqual-Haltung, also produziert unter dem absoluten Mindest-Standard. Das inkludiert nicht nur Vollspaltenböden, sondern auch Futter mit Regenwald-Soja, Gentechnik inklusive, und allerlei andere Dinge, die nicht mit dem hohen Anspruch nach Tierwohl in Einklang zu bringen sind.
Konzerne beeinflussen Konsumverhalten
Regionale und biologisch erzeugte Ware findet sich fast gar nicht, 95 Prozent der Angebote umfassen konventionell erzeugtes Fleisch, 20 Prozent davon sogar aus dem Ausland. Dort gelten zwar, etwa beim Schweinefleisch, ähnliche Standards wie in Österreich, doch die Betriebsgrößen sind noch größer und die Arbeitsbedingungen noch schlechter. Zudem ist Import-Ware ein direkter Angriff auf die heimische Landwirtschaft.
Vegetarische oder vegane Angebote fanden sich fast gar nicht in den Flugblättern, von 196 Angeboten sind lediglich 19 Produkte ohne Fleisch. Damit wird ersichtlich, wie die Supermärkte ihre Konsumenten auch beeinflussen – das billige Fleisch aus tierquälerischer Haltung wird beworben, pflanzliche Alternativen oder Fleisch aus regionaler und biologischer Haltung hingegen nicht.
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