Unglaubliche 8.000 Quadratkilometer groß ist er mittlerweile, der gigantische Algenteppich, der über den Atlantik treibt. Seit etwa 10 Jahren wird er immer größer und der Grund dafür dürfte menschgemacht sein. Denn die Algen vermehren sich vor allem durch den starken Eintrag von Stickstoff und Phosphor ins Wasser, also in Industrie und Landwirtschaft erzeugten Stoffen. Aus allen vier an den Atlantik grenzenden Kontinenten, Europa, Nord- und Südamerika und Afrika, werden die Stoffe in das Meer gespült.
Der Algenteppich wächst unbeständig und ist mittlerweile aus dem Weltall zu sehen. Das künstlich geschaffene Naturphänomen ist nicht so harmlos, wie man vielleicht meinen möge. Denn es enthält Arsen und stößt, wenn es an Land trifft, giftige Dämpfe aus. Genau das dürfte dieses Jahr in einem verstärkten Ausmaß passieren, warnen Forscher*innen. In Mexiko und an der Ostküste der Vereinigten Staaten werden die Algen zu einer größer werdenden Plage, die für Menschen, Tiere und die Umwelt gefährliche Ausmaße annimmt.
Wie Analysen der Universität Yale zeigen, hat sich der als „Great Atlantic Sargassum Belt“ bezeichnete Algengürtel mittlerweile von der afrikanischen Westküste bis zur Karibik verbreitet. Immer mehr Regierungen bekämpfen die Algenblüte mit großem Mitteleinsatz, dabei wäre der wichtigste Beitrag die Reduktion der Weltmeer-Verschmutzung. Dazu müsste aber der extreme Einsatz von Pestiziden und das ungefilterte Ablassen von verschmutzten Industrieabwässern gestoppt oder zumindest stark eingeschränkt werden.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!