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„Frechheit“: Kaufentscheidende Info nur kleingedruckt am Lebensmittel zu lesen

Nach dem Kauf stellte sich heraus, dass die Ware innen noch gefroren war. Wie konnte das passieren?

3/6/2023
  • Österreich
  • Ernährung
  • Konsumentenschutz
  • Checks & Tests
„Frechheit“: Kaufentscheidende Info nur kleingedruckt am Lebensmittel zu lesen

Vielen Menschen ist es wichtig, dass die Lebensmittel, die sie „frisch“ im Supermarkt kaufen, auch tatsächlich frisch sind. Die Handelskonzerne in Österreich werben auch intensiv damit, dass bei Fleisch, Käse oder Backwaren alles „frisch“ oder „von Hand“ in den Filialen gemacht werden würde. Denn Tiefkühlware kann man sich auch aus dem Eiskasten holen, dazu braucht man nicht an der Frischtheke anstehen, um sich eine Spezialität zu holen.

Ärgerlich ist daher umso mehr, wenn man erst nach dem Kauf eines Lebensmittels draufkommt, dass die vermeintlich frische Speise in Wahrheit aufgetaute Tiefkühlware ist. So geschehen kürzlich in Wien, wo eine oekoreich-Leserin für die Jause ein Stück Kuchen erwarb. Es handelte sich um eine Filiale von „SPAR Gourmet“, auf dessen Homepage man folgendes über die Backwaren lesen kann, die in den Filialen angeboten werden:

Geschmack & Qualität aus der Region. Die Partnerschaft mit SPAR bedeutet für unsere heimischen Bäckereibetriebe nicht nur wirtschaftliche Sicherheit, sondern bietet ihnen auch echte Wachstumsperspektiven. Unseren Kunden gibt das die Gewissheit, dass sie auch in Zukunft nicht auf Geschmack und Qualität aus der Region verzichten müssen.“ Verständlich also, dass die Kundin davon ausgegangen ist, dass ihr Apfelkuchen frisch ist.

Beschriftung kaum lesbar ohne Brille

Bei der Jause stellte sie allerdings fest, dass die Kuchenschnitten innen noch gefroren war. Empört beschwerte sie sich bei SPAR und erhielt die Rückmeldung, dass das auf der Verpackung ausgewiesen wäre. Und tatsächlich, in Miniaturschrift findet sich das Wort „aufgetaut“. Die Kundin: „Ich finde das ist wieder mal eine „Verarsche“, die eine Frechheit ist. Wenn das ersichtlich wäre, hätte ich die Möglichkeit diesen Kuchen nicht zu kaufen.“

Bei anderen Lebensmittelhändlern wird der Hinweis prominenter angebracht und vor allem in lesbarer Schriftgröße. Wieso ausgerechnet der SPAR-Konzern, der mit regionalen Bäckern und frischen Backwaren wirbt, die Tiefkühlware so minimalistisch kennzeichnet, das ist unverständlich. Die oekoreich-Leserin: „Für Menschen mit Lesebrille, auch ältere Menschen, nicht erkennbar.“ Das sollte der Konzern dringend überdenken.

Denn Platz wäre auf dem Etikett, das zeigt das Foto von der Packung, mehr als genug. Man könnte ohne Probleme „Apfel Schnitte aufgetaut“ draufschreiben, so könnten die Konsument*innen dann selbst entscheiden, ob sie dieses Produkt erwerben möchten oder doch lieber eine andere Ware. Grundsätzlich gilt, dass die viel zitierte „Macht der Konsumenten“ nur dann besteht, wenn sie auch voll informiert werden.


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