Die Regiothek wurde für die Zukunft entwickelt. Leider ist dein Browser veraltet und unterstützt möglicherweise einige Techniken nicht mehr. Daher kann es zu Anzeigeproblemen kommen.

Du kannst z.B. Browse Happy besuchen um einen aktuellen Browser herunterzuladen.

Artikel

Unbekannte Herkunft, 60 Prozent Rabatt: So wird Fleisch aktuell verschleudert

Die Grillsaison steht vor der Tür und die Rabattschlachten im Handel nehmen an Fahrt auf. Oft landet jedoch auch importierte Tierqual am Teller - unerkannt. Ein Marktcheck zeigt die aktuelle Situation auf.

6/10/2021
  • Österreich
  • Ernährung
Unbekannte Herkunft, 60 Prozent Rabatt: So wird Fleisch aktuell verschleudert

Die Grillsaison steht vor der Tür und die Handelskonzerne liefern sich bereits eine erbitterte Rabattschlacht bei Fleisch. „Wer gibt’s billiger?“ scheint die primäre Frage zu sein und dabei wird nicht nur auf die Wertigkeit der Lebensmittel vergessen, sondern auch gerne auf importiertes Fleisch zurückgegriffen. Ein aktueller Marktcheck zeigt, welche Ausmaße der Aktionismus in heimischen Supermärkten bereits angenommen hat.
 
Ein Fünftel der Aktionswaren stammt aus dem Ausland
 
In den Filialen der sechs untersuchten Handelskonzerne wurden exakt 282 Grillprodukte in den rund 4 Wochen der Erhebung angeboten. Am stärksten rabattiert wurden Fleischprodukte, aber auch vegetarische Ersatzprodukte sind bereits im Aktionsrausch erfasst. Die Grillwaren wurden ungefähr um ein Viertel vergünstigt abgegeben, doch es gab auch extreme Ausreißer mit bis zu 60 Prozent Rabatt.
 
Es fanden sich fast ausschließlich konventionell erzeugte Produkte unter den Angeboten, das verstärkt den Griff zu Waren, die nicht klima- und tierfreundlich und auch nicht regional erzeugt wurden. Denn auffällig ist auch, dass mehr als 20 Prozent der in den Aktionen angebotenen Produkte aus dem Ausland stammen. Die exakte Herkunft der oftmals stark verarbeiteten Produkte, etwa einer Grillwurst, war nicht eruierbar.
 
Wo Transparenz fehlt, kann Verantwortung nicht übernommen werden
 
Besonders Schweinefleisch fand sich häufig in den Aktionen der Handelskonzerne. Experten kritisieren, dass die Handelskonzerne durch ihre Rabattpolitik gezielt das Konsumverhalten von Menschen beeinflussen könnten, sie ihrer Verantwortung dabei aber nicht nachkommen würden. Die vom Tierschutzvolksbegehren geforderte Kennzeichnung nach Herkunft und im Idealfall auch nach Haltung, ist demnach ein Gebot der Stunde.
 
Denn solange für Konsumenten nicht auf einen Blick ersichtlich ist, woher die Ware kommt, solange können sie sich auch nicht für die regional erzeugte, tier- und klimafreundliche Alternative entscheiden. Insbesondere bei verarbeiteten Produkten fehlt die Transparenz bislang auch im Supermarkt, was in der nahenden Grillsaison dazu führen wird, dass vielfach importierte Ware aus der ausländischen Massentierhaltung am Grill landen wird.



In eigener Sache: Wir decken auf, wir fragen nach, wir legen offen. Das gefällt manchen Konzernen natürlich nicht. Umso wichtiger ist der Rückhalt vieler Menschen. Bitte unterstützt unsere Arbeit - jeder Beitrag hilft. Danke!


In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!

Jetzt abonnieren
Logo Oekoreich

Werde Mitglied bei oekoreich+ und erhalte Zugang zu unseren Top-Stories und exklusive Einblicke.

Mehr erfahren

Jetzt weiterlesen

oekoreich möchte ein bestmögliches Onlineangebot bieten. Hierfür werden Cookies gespeichert. Weil uns Transparenz wichtig ist können Cookies und die damit verbundenen Funktionalitäten, die nicht für die Grundfunktion von oekoreich notwendig sind, einzeln erlaubt oder verboten werden.
Details dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung. Dort kannst du deine Auswahl auch jederzeit ändern.