Die Privatkäserei Woerle in Salzburg kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im Jahr 1889 wurde sie von Käsemacher Johann Baptist Woerle gegründet und besteht seither durchgehend. Mittlerweile wird sie in fünfter Generation von Gerrit Woerle geleitet und der hat, neben dem Käsemachen, eine Mission: Naturnahe Lebensräume stärken. Im Jahr 2019 rief er die Initiative „WOERLE WIRKT WEITER“ ins Leben, eine Nachhaltigkeitsstrategie, mit der Klimaschutz und Artenvielfalt vorangetrieben werden können. Aber was bedeutet das in der betrieblichen Praxis?
Das kann man zum Beispiel am Projekt „Artenvielfalt in Bauernhand“, über das oekoreich vor kurzem ausführlich aus bäuerlicher Perspektive berichtete. Denn im Gegensatz zur Herangehensweise bei multinationalen Großkonzernen, wo Landwirte meist zu austauschbaren Zulieferern degradiert werden und die Rohstoffe vielfach aus dem Ausland kommen, setzt man bei Woerle auf eine Partnerschaft mit den Bäuerinnen und Bauern. Im Umkreis von 50 Kilometern rund um den Firmensitz im Salzburger Henndorf sollen bei dem Projekt rund 1.000 natürliche Lebensräume entstehen.
Neues Ziel: 5.000 Lebensräume bis 2030
Diese ambitionierte Ziel hat man sich im Jahr 2020 gesetzt und wollte damit im Jahr 2030 fertig sein – doch vor kurzem, also sechs Jahre früher, konnte bereits die Erreichung gefeiert werden. Dazu Gerrit Woerle: „Wir wollten zeigen, dass mit jeder noch so kleinen Maßnahme, auch mit nur 1 Quadratmeter Lebensraum, ein echter Unterschied bewirkt werden kann. Gleichzeitig ging es uns auch darum, Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Biodiversität am Bauernhof, aber auch im Privatgarten großen unmittelbaren Nutzen bringt und mit nur sehr geringem Geld- und Zeitaufwand verbunden ist.“
Die 1.000 natürlichen Lebensräume, die von Woerle gemeinsam mit Partnern erhalten und gefördert wurden, können auf einer interaktiven Karte im Netz eingesehen werden. Neues Ziel ist nun bis zum Jahr 2030 diese Anzahl nochmal deutlich zu übertreffen, 5.000 natürliche Lebensräume sollten bis dahin in der größten Heumilchregion Österreichs, im Salzburger Flachgau und dem Mondseeland, entstehen. Dabei geht es auch darum, ein engmaschiges Netz an verbundenen Lebensräumen zu etablieren, damit Insekten & Co sich bestmöglich entfalten können.
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