Gastronomie und Hotellerie in Österreich leiden unter Personalmangel, tausende Beschäftigte sind in der Pandemie-Zeit in andere Branchen gewechselt – und wollen dort offenbar bleiben. Kein Wunder, in manchen Hotels in Österreich sind die Arbeitsbedingungen gelinde gesagt ausbaufähig. Es mangelt an der Einhaltung der Ruhezeiten, es herrscht mitunter ein besonders rauer Umgangston und die Bezahlung ist nicht überall gut.
Umso mehr sollten sich die Hotels in Österreich eigentlich bemühen für ein angenehmen Betriebsklima zu sorgen, um wieder als Arbeitgeber attraktiv zu werden. Genau das Gegenteil dessen macht offenbar eine Hotelkette in Salzburg, wie der ÖGB in einer Aussendung informiert. Demnach wurden bei H+ einer Hotel-Kette, einer hunderte Millionen Euro schweren Gruppe, die im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv ist, Mitarbeiter*innen vorsätzlich gekündigt.
Offenbar gesetzeswidrige „Motivkündigungen“
Und zwar nur deswegen, weil sie einen Betriebsrat gründen wollten, so zumindest die Gewerkschaft in ihrer Aussendung. Das wäre eine sogenannte „Motivkündigung“ und somit gesetzeswidrig. Der Fall klingt zumindest sehr danach, denn „am Tag der Kundmachung zur Einberufung der Versammlung zur Gründung des Betriebsrats wurden die Beschäftigten gekündigt und mit einem sofortigen Betretungsverbot belegt“, informiert der ÖGB.
In anderen Hotels in Österreich, ganz gleich ob kleines Landhotel oder Luxuskette, gibt es sehr wohl Betriebsräte und die Zusammenarbeit Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen funktionierend hervorragend. Umso bedauerlicher, dass hier ein anderer Weg eingeschlagen wurde, der mit rechtlichen Schritten des ÖGB gegen das Unternehmen endet. Die Kündigungen werden jetzt vor Gericht bekämpft.
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