Rund 353.000 Hektoliter Orangensaft wurden im Jahr 2022 in Österreich konsumiert und damit so wenig wie schon lange nicht mehr. Damit bleibt er zwar vor Apfelsaft der beliebteste Fruchtsaft des Landes, doch im Jahr 2012 waren es noch über 530.000 Hektoliter gewesen. Mit ein Grund für diesen massiven Rückgang dürften auch die Preise für Orangensaft sein, die bereits seit einem Jahr sehr hoch liegen.
Aktuell zahlt man im Supermarkt zwischen 1,75 und 2,50 Euro pro Liter, je nach Qualität und Marke. Diese Preise dürften in den nächsten Monaten noch deutlich steigen, warnt die Branche nun. Grund dafür sind die hohen Weltmarktpreise, angetrieben durch die Wetterextreme in den wichtigsten Herstellerländern USA und Brasilien sowie einer Krankheit, die Früchte klein und deformiert macht.
Preise werden weiter ansteigen
Noch nie in den letzten 50 Jahren sei so wenig produziert worden wie aktuell, doch diese Menge könnte noch zurückgehen. Der wichtigste Produktionsmarkt für die EU-Orangenlieferungen ist Brasilien. Doch da Florida, die Orangenkammer der USA, als Produktionsstätte schwächelt, dürften die brasilianischen Orangen primär in die USA geliefert werden – was weitere Rückgänge bei den Lieferungen nach Europa bedeuten würde.
Auch die innereuropäischen Anbaugebiete wie Spanien sind zuletzt aufgrund von Wetterextremen unter Druck geraten, auch hier ist davon auszugehen, dass sie die starken Liefereinschränkungen nicht kompensieren werden können. Die Konsument*innen in Österreich werden sich also auf Preise von über 2,50 Euro pro Liter einstellen müssen, mitunter wird für Bioqualität vielleicht sogar bald 3 Euro pro Liter zu berappen sein.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!