Die Niederlande haben ein gigantisches Stickstoff-Problem, welches aus der Intensiv-Landwirtschaft resultiert. Über Jahrzehnte wurde immer stärker auf Masse statt Klasse gesetzt, die stark auf Export ausgerichtete Landwirtschaft produziert daher immer größere Mengen an Gülle. Diese wird auf die Böden ausgebracht und gelangt durch Regen ins Grundwasser. Das wiederum muss dann kostenintensiv und aufwendig aufbereitet werden.
Da das Ausmaß an Verseuchung des Grundwassers inzwischen so dramatische Ausmaße angenommen hat, dass alle Grenzwerte längst überschritten sind, plant die niederländische Regierung nun eine Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung des Problems. So soll die Landwirtschaft sukzessive zum Ausstieg aus Massenproduktion animiert werden, in einem letzten Schritt sind auch Aufkäufe bzw. Enteignungen möglich.
In der Bauernschaft stößt das auf heftigen Widerstand, immerhin hatte man viele Jahre lang die Intensivierung der Landwirtschaft gefördert und davon profitiert. Nun werden die Landwirte zum Klima- und Umweltproblem erklärt, ihr Geschäftsmodell lässt sich nicht weiter fortsetzen. Heftige Proteste haben das Land in den letzten Monaten erschüttert, eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung wurde bislang nicht gefunden.
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