Sie kommen meist mit dem Schiff, aber viel zu oft leider auch mit dem Flugzeug zu uns: Ananas, Erdbeeren, Kirschen oder Avocados. Zigtausende Kilometer weit reisen sie um die halbe Welt, um dann im Supermarktregal als „Bio-Ware“ angeboten zu werden. Bio-Lebensmittel sind beliebt, weil sie einige Vorteile aufweisen, etwa was den Pestizideinsatz betrifft. Doch ist Bio automatisch besser als regional?
Und am Ende gilt: Man muss nicht alles zu jedem Zeitpunkt hier verfügbar haben.
Experten warnen schon lange vor der Klimaschädlichkeit von Flugobst. So sollen nicht nur Papayas und Mangos, sondern etwa auch beliebtes „Powerfood“ wie Avocados mit dem Flugzeug zu uns kommen. Der ökologische Fußabdruck wird durch diesen Transportweg komplett auf den Kopf gestellt, die grundsätzlich wertvolle biologische Herstellung ad absurdum geführt. Bis zu 170-mal klimaschädlicher sollen diese Produkte sein.
Nicht die Nachfrage, sondern der Profit bestimmt das Angebot
Nicht alles kann bei uns erzeugt werden, denken wir etwa an Kaffee, Kakao oder Kokosnüsse. Aber leider bleibt es, wie ein aktueller Fall bei Bio-Kartoffeln zeigt, nicht nur bei Obst und Gemüse, das in unseren Breitengraden nicht verfügbar wäre. Immer wieder landet auch Ware im Supermarkt-Regal, die hinreichend aus heimischer Erzeugung vorhanden wäre und offensichtlich primär aus Profitgründen von Handelskonzernen gelistet wird.
Der beste Weg, so Experten, ist auf saisonale, regionale und wo möglich auch biologische Lebensmittel zu setzen. Wobei dieser Stufenbau in der Regel einen ganz guten und leicht merkbaren Orientierungsrahmen bietet. Dazu muss man sich vor dem Einkauf lediglich die Frage stellen: Was hat gerade bei uns Saison? Wo kommt es her? Wie wurde es erzeugt? Und am Ende gilt: Man muss nicht alles zu jedem Zeitpunkt hier verfügbar haben.
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