Viel Geld hat der HOFER-Konzern in den letzten Jahren ins Marketing seiner Bio-Eigenmarke „Zurück zum Ursprung“ gesteckt. Entsprechend beliebt ist diese bei Konsument*innen und es besteht bei diesen auch ein hohes Vertrauen darauf, dass das was draufsteht, auch wirklich drinsteckt. Kein Wunder, man darf sich das wohl erwarten.
Umso besorgter zeigten sich kürzlich jene, die uns auf ein Produkt aus dieser Linie aufmerksam machten. Beim „Fruchtmus Apfel in Birne“, nach eigener Auskunft für Kinder ab 6 Monaten geeignet, steckt dem Aufdruck zufolge nur heimisches Obst drin. Oder genauer gesagt: „Mit Äpfeln und Birnen aus Österreichs Obstregionen“. Und auf der Homepage erfahren wir dann auch, seit wie vielen Jahrhunderten schon in gewissen Gegenden von Österreich bestimmte Obstsorten angebaut werden. Wichtiges Hintergrundwissen, aber nur an der Oberfläche.
Wo liegt denn jetzt die Obstregion Österreichs?
Denn wo genau kommen jetzt also die Äpfel und Birnen in diesem Produkt her, also wo wurden sie verarbeitet? Das könnte nun die Steiermark sein, oder auch gewisse Viertel in Niederösterreich, man erfährt es leider nicht konkreter. Interessant ist aber, dass sich als Produktionsort dann die Angabe „Dolomiti Fruits Srl“ in Mezzocorona findet. Dabei handelt es sich nicht um eine Gegend im Mostviertel, sondern um eine Region in Italien, die rund 600 Kilometer von Wien entfernt liegt. Was genau hat das mit den Obstregionen Österreichs zu tun?
Wir haben nachgefragt. Wir wollten wissen, woher Äpfel und Birnen in dem Fruchtmus nun tatsächlich stammen. Wir wollten wissen, wer der wahre Produzent des Produkts ist und wieso eine italienische Gemeinde als Ort der Entstehung angeführt ist. Doch leider verweigert HOFER auch diesmal wieder die Auskunft. Wie auch schon in zwei anderen Fällen, hat man sich offenbar für die „Vogel-Strauß-Taktik“ entschieden.
Weiterhin auf Tauchstation
Sprich: Man geht offenbar auf Tauchstation, wenn es unangenehm wird. Das entspricht so gar nicht dem Versprechen von Transparenz und ehrlicher Kommunikation, welches man auf der Markenseite von „Zurück zum Ursprung“ lesen kann. Dort wird nicht nur die besondere Regionalität der eigenen Produkte angepriesen, sondern auch damit geworben, dass man neue Maßstäbe in der Kundenbeziehung setzen möchte.
Tatsächlich wird mit einer sturen Nicht-Beantwortung von Anfragen ein neuer Maßstab gesetzt, allerdings im negativen Sinne. Wie lange der HOFER-Konzern diese Taktik noch beibehalten möchte, steht in den Sternen, wir werden jedenfalls nicht aufhören nachzufragen. Weder die größte Agentur Österreichs, „Rosam.Grünberger.Jarosch“, die HOFER betreut, noch der konzerneigene Kundendienst reagieren auf Anfragen.
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