Die Aufnahmen aus dem steirischen Geflügel-Schlachthof TITZ, die unglaubliche Misshandlungen von Tieren zeigen, haben sich tief ins kollektive Unbewusste der österreichischen Bevölkerung eingebrannt. Nie wieder wird man sie vergessen, diese Bilder von Arbeitern, die Hühner zu Tode prügeln. Der Skandal-Schlachthof hat angekündigt die Mitarbeiter nun besser „schulen“ zu lassen, doch wie konnte das überhaupt passieren?
Darüber diskutiert nun nicht nur das halbe Land, sondern auch die Politik, die gefordert ist nun Ableitungen zu treffen. Im Raum steht eine flächendeckende Videoüberwachung von Schlachthöfen sowie mehr Transparenz, etwa in Form einer Haltungskennzeichnung. Bei der Ursachenforschung ist man aber auch auf die miese Bezahlung gestoßen, die in der gesamten Branche und daher auch bei TITZ offenbar üblich ist.
Miese TITZ-Löhne: Unverständnis und Verärgerung
So kann man in einer TITZ-Stellenausschreibung im Netz lesen, dass Produktionsmitarbeiter, also vermutlich genau jene, die dann mit den Tieren hantieren, für weniger als 10 Euro pro Stunde schuften sollen. Brutto, wohlgemerkt. Für lächerliche rund 1.300 Euro netto sind also Arbeiter Vollzeit mit der Tötung von Tieren beschäftigt? Das sind Zahlen, die für Unverständnis und auch für Verärgerung sorgen, gerade angesichts des Skandals.
Wie der „Standard“ berichtet, wundert sich die Gewerkschaft nicht über die katastrophalen Zustände, angesichts der erschreckend niedrigen Löhne: „Es seien überwiegend schlecht bezahlte Jobs, die auf Dauer schwer auf die Psyche schlugen. Wer sich selbst nicht gut behandelt fühle, gehe entsprechend mit Tieren um.“ Von diesem niedrigen Lohn müssen auch noch Fahrtkosten, Unterkunft & Co bezahlt werden, zum Leben bleibt da wenig übrig.
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