Wer in Oberösterreich durch Ackerbau-Gebiete fährt, dem fallen zwangsläufig die Berge von Zuckerrüben an den Straßenrändern auf. Einer der Gründe dafür ist eine Umstellung in der Wirtschaftsweise, die auch dem Bodenschutz dient: Die Rüben werden sukzessive an Ort und Stelle von Erde befreit. Diese macht immerhin fünf Prozent der rund 845.000 Tonnen oberösterreichischer Zuckerrübenernte aus und soll am Feld bleiben, anstatt in die Fabrik transportiert zu werden.
Die augenfälligen Rübenberge haben mit mehreren Faktoren zu tun - es wurde heuer viel Zuckerrübe angebaut, die Rübenlagerplätze sind voll und der Abtransport hat sich durch das Hochwasser etwas verzögert. Neu ist aber auch das System des Abtransports: "Wir haben Ernte und Abfuhr getrennt", schildert Martin Bäck, Obmann der Oberösterreichischen Rübenbauerngenossenschaft im Gespräch mit der APA.
Hat man früher die Rüben relativ rasch in Richtung einer der fünf zentralen Lagerplätze abtransportiert, lagert man sie nun am Feldrand - und wartet auf die "Lademaus". Dieses Gerät befördert die Rüben nicht nur auf den Lkw oder Traktoranhänger, sondern reinigt sie auch gleich an Ort und Stelle. Nachdem die Lademaus ihre Arbeit getan hat, werden die Zuckerrüben wie gehabt mit der Bahn in die Zuckerfabrik nach Tulln gebracht. Bis zu 168 Waggons pro Tag sind dafür im Einsatz. Der Transport erfolgt sukzessive und dauert meist bis Ende Jänner bzw. Anfang Februar.
(oekroeich/APA)
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