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Analyse zeigt: So bereichern sich Konzerne jetzt auf Kosten der Bauern

Eine neue Erhebung zeigt, wie sich die Supermärkte in der Krise bereichern.

4/10/2023
  • Deutschland
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Analyse zeigt: So bereichern sich Konzerne jetzt auf Kosten der Bauern

Alles wird durch die gestiegene Inflation teurer, das spüren Konsument*innen vor allem im Lebensmittelhandel. Nirgends sind die Preise so stark gestiegen wie in den Supermärkten, in Österreich im Schnitt um über 20 Prozent im Jahresvergleich. Manche Produktgruppen sind besonders stark betroffen, andere werden von den Handelskonzernen günstig gehalten.

Dass das nicht auf ihre Kosten geht, das hat kürzlich der erste Bericht des Fairnessbüros des Landwirtschaftsministeriums gezeigt (oekoreich berichtete), der ausführlich dokumentiert, wie die Konzerne ihre Lieferanten zu Rabattaktionen zwingen und sich diese von ihnen auch noch bezahlen lassen. Die Handelsketten hätten ein „System der Angst“ geschaffen.

Mehr als ein Viertel bleibt beim Handel

Nicht viel anders sieht es scheinbar in Deutschland aus und eine aktuelle Analyse von dort lässt interessante Rückschlüsse auch auf die österreichische Szene zu. Am Beispiel von Faschiertem, einem wesentlichen Bestandteil des verkauften Frischfleisches, wurde darin gezeigt, wie sich die Preissteigerungen der letzten Monate verteilen.

Nicht etwa die Landwirte profitieren davon, sondern vor allem der Lebensmittelhandel. Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, ist der Preis für Faschiertes um über 3 Euro pro Kilogramm gestiegen. Von dieser Steigerung haben die Supermärkte am meisten profitiert, sie konnten ihren Anteil am Verkaufspreis verdreifachen und streifen inzwischen 27 Prozent ein.

Supermärkte gewinnen, Höfe sterben

Angesichts dessen, dass Landwirte den Großteil der Arbeit haben und u.a. Futtermittel, Arztkosten, Strom und Heizung begleichen, ist es eine unfaire Aufteilung. Die Konzerne verdienen inzwischen so viel wie die verarbeitenden Betriebe, also die Unternehmen, die das Tier transportieren, schlachten, zerlegen, verpacken und dann in den Supermarkt liefern.

Wie auch in Österreich geht in Deutschland das Höfesterben unterdessen weiter, insbesondere im Schweinebereich. Immer mehr Bäuerinnen und Bauern geben auf, da sie mit den niedrigen Preisen, für die letztlich die Supermärkte verantwortlich sind, ihre Kosten nicht mehr decken können. Eine fatale Entwicklung, die uns alle betrifft.


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