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„Alle unsere Umweltprobleme hängen mit dem Futtermittelimport zusammen“

Eine der führenden Experten im Bereich Landwirtschaft spricht sich jetzt für einen Systemwandel bei der Ernährung aus.

8/31/2022
  • Landwirtschaft
  • International
  • Ernährung
„Alle unsere Umweltprobleme hängen mit dem Futtermittelimport zusammen“

Er gehört zu den führenden Köpfen im Ernährungs- und Landwirtschaftsbereich und berät nicht nur die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), sondern leitet auch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in Österreich. Die Rede ist von Urs Niggli, dem berühmten Schweizer Agrarwissenschaftler, der kürzlich bei den ersten „Österreichischen Konsumdialogen“ der Gemeinwohlstiftung COMÚN mitwirkte.

In einem aktuellen Interview spricht er über die Notwendigkeit einer steigenden Selbstversorgung und den importierten Umweltproblemen der Schweiz. Seine Diagnose trifft gleichermaßen auf Österreich zu, verortet er doch den Futtermittelimport als größtes Problem im Gesamtgefüge. Zur Erinnerung: In Österreich werden immer noch hunderttausende Tonnen genmanipuliertes Soja in der Schweinemast verfüttert.

Niggli: Grundlegender Systemwandel nötig

Dieses Soja stammt nicht selten aus dem brasilianischen Regenwald, dort werden im Eiltempo gigantische Flächen brandgerodet, um die wachsende Gier nach günstigen Futtermitteln zu befriedigen. Doch auch Kunstdünger aus Weißrussland und Russland muss im großen Stil importiert werden. Welch katastrophale Auswirkungen die auf Masse ausgerichtete Landwirtschaft mit sich bringt, das sieht man an Deutschland.

Dort sind die Nitratwerte in den Böden mancher Regionen bereits so hoch, dass das Grundwasser längst nicht mehr verwendbar ist. Niggli spricht sich im Interview mit dem Schweizer Magazin „Blick“ aber für eine drastische Reduktion der gehaltenen Tiere und für einen grundlegenden Wandel im Konsumverhalten aus:

50 Prozent weniger Fleischkonsum und 50 Prozent weniger Foodwaste würden für die Schweizer Bevölkerung zu keiner Verschlechterung der Lebensqualität führen. Im Gegenteil, es hätte eine enorme Verbesserung der Gesundheit zur Folge. Wir wären dann schon sehr nahe bei einer idealen Ernährung. Eine solche Umstellung würde also nicht nur die Umweltkosten, sondern auch die Gesundheitskosten dramatisch senken.“

Das gesamte Interview kann man hier nachlesen.


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