Der Sonntag bringt leichte Entspannung im Norden Athens, aber geradezu furchtbare Nachrichten aus anderen Teilen von Griechenland. Weil sich nahezu die gesamten Einsatzkräfte auf die Hauptstadt konzentriert haben, wurden andere Regionen sträflich vernachlässigt. Hier konnten sich die Brände ungehindert ausbreiten.
Mit fatalen Konsequenzen. Immer mehr Bürgermeister*innen von kleinen Städten sind völlig verzweifelt und wenden sich über die Medien an die Regierung. Zuletzt der Ortschef der Hafenstadt Istiaia auf der Insel Euböa, der mit folgenden dramatischen Worten aufhorchen ließ: „Wir sind allein. Unser Ende ist nah.“
Das Dorf Ellinika steht laut griechischen Medien aktuell in Flammen, auch das Dorf Vasilik ist bereits von Bränden betroffen. Die Kommunikation ist deutlich erschwert, der Strom fällt immer wieder aus.
Ein aussichtsloser Kampf
Tatsächlich sind die Menschen nach wie vor von einem Flammenmeer konfrontiert, das die Insel mittlerweile in zwei Teile getrennt hat. Die Landverbindungen sind zerstört, nur noch auf dem Luft- oder Seeweg kann man die unterschiedlichen Inselregionen erreichen. Dutzende Orte wurden bereits evakuiert, Tausende haben ihr Zuhause verloren.
Obwohl die Bilder und Videoaufnahmen von Evakuierungen bereits Millionen Menschen auf der ganzen Welt erreicht haben, scheint die Regierung noch immer nicht in der Lage zu sein den Bewohner*innen zu helfen. Diese versuchen sich mit allen Mitteln selbst gegen die Flammen zu wehren – ohne Löschflugzeuge & Co ein aussichtsloser Kampf.
Todesopfer in Italien
Auch in Italien verschärft sich die Lage wieder. Auf Sardinien wurde der Notstand für die nächsten sechs Monate ausgerufen, in Sizilien sind dutzende Brände aktiv. Auch in Kalabrien und Apulien brennt es, hier kamen bereits zwei Menschen ums Leben. Nach Medieninformationen sind hier zwei von drei Bränden vorsätzlich gelegt.
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