Die französische Region Bordeaux im Südwesten Frankreichs ist weltweit für beste Rotweine bekannt. Jahrzehntelang konnte mit den dunklen Flaschen wahre Spitzenpreise erzielt werden, in den besten Restaurants der Welt wurden sie einem trotz astronomischer Kosten aus den Händen gerissen. Damit scheint nun Schluss zu sein, denn wie kürzlich bekannt wurde, gibt es eine massive Überproduktion des edlen Tropfens in der Region.
Die beiden Hauptgründe dafür dürften die eingebrochenen Exporte in Länder Asiens sein, insbesondere nach China wird weniger verkauft als die Jahre zuvor. Doch auch die Inflation, die in Frankreich wie überall in Europa zu einer drastischen Verteuerung der Lebensmittel bei gleichzeitigem Kaufkraftverlust führen, trägt dazu bei, dass der Wein nicht mehr in dem Umfang verkauft werden kann, wie das die erfolgsverwöhnte Branche gewohnt ist.
Aber auch die Inlandsnachfrage ist zuletzt stark gesunken, die Folge sind Millionen Hektoliter an Wein, die nicht verkauft werden können. Nachdem die Landwirte sich strukturell auf die Weinproduktion eingestellt hatten, fordern sie nun den Staat um Unterstützung auf. Und der folgt dem Hilferuf und setzt nun zig Millionen Euro aus EU-Förderungen ein, um aus dem berühmten Rotwein profanes Bio-Ethanol und Desinfektionsmittel zu erzeugen.
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