Es soll ein „Lachs aus Österreich“ sein, der im großen Stil im Bezirk Gmünd am nördlichsten Rand von Österreich produziert werden soll. Geht es nach den Projektentwicklern, dann soll der sogenannte „Waldlachs“ künftig in Massen im nördlichen Waldviertel produziert werden. Insgesamt 70 Millionen Euro werden in den Aufbau einer großen Fischfabrik investiert, mit der erzeugten Menge an Lachs soll rund ein Drittel des Inlandbedarfs gedeckt werden.
Ab 2026 sollen Medienberichten zufolge jährlich rund 3 Millionen Kilogramm Lachs in Gmünd entstehen, ein Projekt, das auch von der Landespolitik in den höchsten Tönen gelobt wird. Doch nicht alle sehen das so unkritisch, immer lauter wird der Protest gegen die Massenfischzucht. Großer Ärger entzündet sich vor allem daran, dass es keine Umweltverträglichkeitsprüfung geben soll, obwohl die Dimensionen gigantisch sind.
Nach Meinung des Verein gegen Tierfabriken (VGT) könnte die Fischfabrik ein besonderes Schutzgebiet negativ beeinträchtigen, die täglich benötigte Wassermenge von über 500 Kubikmeter könnte die Wasserversorgung der Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde gefährden. In Zeiten des Klimawandels ein berechtigter Einwand. Aber nicht nur Umweltaspekte werden ins Treffen geführt, auch der Tierschutz sei gefährdet, so der VGT.
Den Fischen würden in der neuen Fischfabrik „Schmerzen, Leiden, Schäden und Qualen“ zugefügt, sie würden mit industriell produziertem Futter gefüttert und in künstlichem Licht gehalten: „Die Lachse in der geplanten Fischfabrik sehen vom ersten Moment ihres Lebens bis zum letzten Atemzug nur künstliche, unnatürliche Umgebung. Sie müssen in unnatürlichen Wasserbecken mit viel zu vielen Fischen auf zu engem Raum leben.“
Gegen den Bescheid wurde nun vom VGT eine Beschwerde eingebracht – Fortsetzung folgt.
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