Sie sind die letzte Zuflucht für Menschen in finanzieller Not, doch auch sie kommen jetzt an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Die Sozialmärkte, die es in unterschiedlicher Trägerschaft in allen Bundesländern in Österreich gibt, haben massive Nachschub-Probleme. Und gleichzeitig steigt die Nachfrage nach vergünstigten Lebensmitteln angesichts der aktuellen Teuerungswelle enorm, alleine in den letzten Wochen um bis zu 30 Prozent.
Doch immer öfter stehen Menschen vor leeren Regalen und ein Hauptgrund dafür ist, dass die Supermärkte, die bislang Lebensmittel kurz vor dem Ablaufdatum weitergegeben haben, diese nun selbst verkaufen. Dazu greifen sie auf beliebte Apps wie „TooGoodToGo“ zurück, bei denen sie noch ein Geschäft machen können. Dabei kann man um einen Bruchteil des ursprünglichen Preises eine willkürlich zusammengestellte Tüte mit Lebensmitteln erwerben.
Die Handelskonzerne verdienen auf diese Weise gut an der Zusammenarbeit mit der digitalen Plattform und daher landen weniger Produkte in den Sozialmärkten. Was in Hinblick auf eine Reduktion der Lebensmittelverschwendung ein Vorteil ist, wird bei der Versorgung von finanziell unter Druck stehenden Menschen ein großes Problem. Die Aussichten sind nicht rosig, im Herbst soll sich die Lage weiter verschärfen.
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