Seit Jahren wird darüber diskutiert und während der Corona-Pandemie waren die Kreuzfahrt-Giganten schon einmal aus der Lagune verbannt worden. Die Bevölkerung atmete auf, Protestierende feierten einen Erfolg. Doch dann kehrten sie zurück und machten die Hoffnungen vieler Menschen zunichte, dass es eine Einsicht in der Politik gegeben habe. Immerhin wirken sich die riesigen Schiffe desaströs auf das ökologische Gleichgewicht in der Lagune aus und gefährden die Stabilität der Häuser im historischen Zentrum der Stadt.
Die Bürger*innen der Lagunenstadt und zahlreiche Umweltschützer*innen auf der ganzen Welt hatten den Protest wieder aufflammen lassen und zuletzt den Druck erhöht. Im Juni hatte dann die UNESCO damit gedroht den seit dem Jahr 1987 bestehenden Status von Venedig als „Weltkulturerbe“ abzuerkennen, sollte nichts unternommen werden. Nun endlich reagierte die Regierung in Rom und ordnete per Dekret die Verbannung der größten Kreuzfahrtschiffe aus dem Becken von San Marco und dem Canale della Giudecca an.
Nicht alle Kreuzfahrtschiffe sind damit aus Venedig verbannt, denn das Verbot gilt nur für Schiffe mit mehr als 180 Metern Länge und 35 Metern Höhe. Diese werden ab 1. August 2021 in den Industriehafen Marghera verbannt. Gleichzeitig investiert die Regierung über 150 Millionen in dessen Ausbau, als eine Übergangslösung bis zur Schaffung eines Terminals außerhalb der Lagune. Auch wenn entsprechende Pläne bereits am Tisch liegen, werden bis zu ihrer Realisierung wohl noch einige Jahre vergehen.
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