Es ist eine Zeit der großen Verunsicherung im Leben von vielen Eltern, die Phase unmittelbar nach der Geburt der Kinder. Gerade beim ersten Kind fragen sich viele Eltern, ob die noch ungewohnten Verhaltensweisen der Säuglinge normal seien und ob sie alles richtig machen würden. Das ist auch eine Zeit, in der aufgrund dieser Verunsicherung gerne in Internetforen unter Gleichgesinnten nicht nur Zuspruch, sondern auch Rat gesucht wird.
Welche Erfahrungen haben andere Eltern in den ersten Lebensmonaten gemacht? Wie haben sich andere Säuglinge verhalten? Auch die Frage, ob und wie lange gestillt werden soll, wird immer wieder intensiv diskutiert. Und wie nun in einer Studie nachgewiesen wurde, wird hierbei auch gezielt manipuliert. Insbesondere bei der Frage des Stillens haben Babymilchpulver-Produzenten einen Ansatzpunkt gefunden, um Geschäfte zu machen.
Gesetzliche Schranken gefordert
Wie die Studie zeigt, würden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Konzernen in Internetforen bewusst Falschinformationen verbreiten, um Babymilchpulver anzupreisen. Demnach wurden in vielen Fällen vermeintliche gesundheitliche Probleme von Kindern auf das Stillen zurückgeführt und empfohlen, es alternativ mit Milchpulver zu probieren. Ängste würden auf diese Weise geschürt und Produkte als Heilmittel beworben.
Die Studienautoren kommen zu dem Schluss, dass es strengere Vorschriften für Marketing und Lobbying im Bereich der Vermarktung von Babymilch & Co brauche. Mütter müssen vor „ausbeuterischem Marketing“ geschützt werden, die manipulative Beeinflussung von Internetforen gehöre rechtlich unterbunden. Die medizinische Empfehlung lautet Kinder so lange als möglich zu stillen, im Idealfall nicht kürzer als 6 Monate.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!