Seit Wochen schwelt insbesondere in sozialen Netzwerken ein großer Konflikt rund um eine Ankündigung von Tierschutzminister Johannes Rauch. Dieser hatte öffentlich angekündigt, die „Angriffstrainings“ bei Hunden verbieten zu wollen, ohne jedoch zu konkretisieren, wie das genau aussehen soll. Denn diese Trainings sind im Grunde bereits verboten.
Nun hat das Ministerium nachgelegt und eine „Klarstellung“ veröffentlicht. Daraus wird ersichtlich, welche Verbote genau geplant sind. Im nachfolgenden die am 24. November 2023 vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz veröffentlichte Aufzählung dessen, was verboten werden soll und was nicht:
Was ist umfasst:
Verbot von Ausbildung und sportliche Betätigung, die ein Angriffstraining gegen Menschen, also das Beißen oder Verbeißen in geschützte oder ungeschützte Körperteile des Menschen, zum Inhalt haben.
Darunter fällt das Training des Beißens oder Verbeißens in Schutzärmel aus Jute oder anderem Material sowie Schutzanzüge aus Jute oder anderem Material.
Was ist nicht umfasst:
- Das Belohnen oder Bestätigen der Hunde mittels Gegenständen in die Hunde spielerisch beißen, beispielsweise:
- Spielen mit Hundespielzeug
- Beißen, das beim Spielen zum Einsatz kommt: Bälle, Beißwurst, Seile etc
- Apportieren
- Etc
Hundetrainingsdisziplinen und -aktivitäten, die ohne das oben genannte Verbot auskommen, beispielsweise:
- Fährte/ Man trailing (z.B. durch Rettungshunde, Suchhunde)
- Unterordnung
- Agility
- Breitensport
- Dogdancing
- Discdogging
- Flyball
- Geruchsunterscheidung
- Canicross
- Assistenz- und Therapiehundetrainings
- etc
Andere Aktivitäten mit Hunden, die nicht in den Beispielen der ersten zwei Punkten enthalten sind und ohne das oben genannte Verbot stattfinden.
Begleitende Maßnahmen
Im Rahmen des "Heimtierpakets" ist die Ausweitung der Sachkundenachweise für die Haltung von Hunden geplant. Diese sollen in Zukunft alle Halterinnen von Hunden, egal welcher Hunderasse, machen. Denn das Modell der "Listenhunde", also strenge Auflagen für die Haltung bestimmter Hunderassen, wurde bereits mehrfach von Expertinnen als nicht zielführend beurteilt. Die rassenspezifische Gefährlichkeit von Hunden ist weder wissenschaftlich erwiesen noch durch zuverlässige Beißstatistiken.
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