Mähroboter sind praktisch, bequem und effizient. Doch sie haben eine dunkle, oft tödliche Kehrseite, die Tierschutz Austria nicht länger ignorieren kann. Die neuen Helfer im heimischen Garten zerschneiden so ziemlich alles, was ihnen in den Weg kommt. Zuletzt sogar den Fuß eines drei Monate alten Babys in Piesendorf (Salzburg), das durch den Garten krabbelte. Es wurde von einem Mähroboter erfasst und schwer verletzt.
Tierschutz Austria schlägt deshalb ein Nachtfahrverbot für Mähroboter vor – auch zum Schutz von Igeln und anderen Kleintieren – und startet dazu eine bundesweite Kampagne unter dem Motto: „Mähpause. Ruhezeiten retten Tiere“. Vor allem nachtaktive Wildtiere wie Igel geraten immer wieder unter die Messer der automatischen Mäher. Sie fliehen bei Gefahr nicht, sondern rollen sich schutzlos ein – ein Verhalten, das ihnen in Kontakt mit Mährobotern oft zum Verhängnis wird. Die nächtliche Aktivität der Geräte fällt genau in die Zeit, in der viele Tiere unterwegs sind, um Nahrung zu suchen.Tierschutz Austria
„Unsere Gärten sollten eine Oase für Wildtiere sein – und kein gefährlicher Albtraum. Das ist der Beweggrund dieser Kommunikationskampagne: ein Nachtfahrverbot“, sagt Martin Aschauer, Leiter der Kommunikation und Sprecher von Tierschutz Austria. „Das Nachtfahrverbot ist eine erste wichtige Maßnahme zur Reduktion der Gefahren im Garten.“ Ähnliche Verbote gibt es bereits in deutschen Regionen, mehr dazu hier.
Tierschutz Austria schlägt vor:
- Ein Nachtfahrverbot von 20:00 bis 6:00 Uhr für alle Mähroboter
- Einführung technischer Mindeststandards, etwa automatische Tiererkennungssysteme
- Öffentliche Aufklärung, um Gartenbesitzer*innen für die Risiken zu sensibilisieren
Mit der Kampagne appelliert Tierschutz Austria an alle Gartenbesitzerinnen, Gemeinden und Entscheidungsträgerinnen: Mähroboter dürfen nicht zur stillen Gefahr für Tiere – oder gar für Kinder – werden. Weitere Informationen zur Kampagne, Hintergrundberichte und Beteiligungsmöglichkeiten finden sich unter: www.nachtfahrverbot.at
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