Der steirische Schlachthof, in dem die Hühner wie Dreck behandelt wurden, heißt also TITZ. Bekannt wurde das nur, weil der Journalist Florian Klenk es gestern veröffentlicht hat – obwohl das Unternehmen zuvor angeblich „PR-Experten und Anwälte losgeschickt“ hat, um eine Veröffentlichung zu verhindern. Ein Schuss, der nach hinten losging.
Spätestens jetzt wissen alle in Österreich, dass Arbeiter des Unternehmens, das sich auf seiner Homepage in den höchsten Tönen selbst lobt, auf eine katastrophale Weise mit Tieren umgegangen sind. Und es ist jetzt hoch an der Zeit, spätestens nach diesen verstörenden Aufnahmen, dass Schluss mit den Ausreden gemacht wird.
Die Skandal-Schlachthöfe müssen zugesperrt werden, das ist der Tenor im Netz, wenn man sich die tausenden Kommentare unter den Artikeln zu der aktuellen Causa durchliest. Die Volksseele ist erzürnt, niemand möchte sehen, wie Tiere derart misshandelt werden. Gesetzlich gedeckt ist dieses Verhalten der Arbeiter übrigens nicht.
Titz: Neustart oder zusperren
Was hier auf den Bildern zu sehen ist, dass ist ein durch und durch abartiges Verhalten von Personen, für die das mutmaßlich schon so üblich war, dass sie geradezu routiniert die Tiere misshandelten. Es ist keine besondere Emotion zu erkennen, nur die erschreckende Alltäglichkeit einer eiskalten Objektivierung von fühlenden Wesen.
Nein, der Konsument ist nicht schuld an dieser Misshandlung der Tiere. Wenn überhaupt, dann müssen sich die Handelskonzerne, die „Auftraggeber“ also, die Frage stellen lassen, wieso sie nicht ihrer Verantwortung nachgekommen sind ihre Lieferanten besser zu kontrollieren. Und wo sind eigentlich die Amtstierärzte in unserem Land?
Die Firma TITZ muss jetzt die Größe besitzen und sich schonungslos der Aufarbeitung ihrer Missstände stellen. Ein Familienunternehmen, tief in der Region verankert, hat die Kraft zum Neustart, wenn sie es ernst nimmt. Wenn nicht, dann sollen solche Betriebe wirklich zugesperrt werden. Wer so mit Tieren umgeht, soll nichts mit Tieren zu tun haben dürfen.
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