Jedes Jahr aufs Neue liegen sie massenhaft in den Supermärkten, gewandet in prächtig leuchtende Stanniol- oder Plastikverpackungen. Die Schoko-Osterhasen sind mittlerweile sowas wie eine Konsumtradition geworden, man kann ihnen ab Februar in den Supermärkten nicht mehr entgehen. Doch welche der Produkte sind empfehlenswert und wo sollte man aus verschiedenen Gründen nicht zugreifen?
Die beiden NGOs Südwind und Global2000 haben sich ganze 39 Schoko-Osterhasen ganz genau angesehen. Vor allem wollten sie wissen, wo Kinderarbeit, Naturzerstörung und sonstige fragwürdige Zutaten enthalten sind, die man eigentlich keinem Kind und auch sonst niemandem zu Ostern schenken möchte. Dabei zeigt sich, dass die Ergebnisse sehr unterschiedlich ausfallen und viele Produkte auch klar durchfallen.
Doppelt rot: Finger weg!
Ganze 11 von 39 Produkten, also rund ein Drittel, wurden doppelt rot bewertet. Sind also weder aus ökologischer noch aus sozialer Perspektive betrachtet empfehlenswert. Das kann auch daran liegen, dass „Gütesiegel“ verwendet werden, die von Experten als Greenwashing eingestuft werden, weil sie nicht unabhängig kontrolliert oder von den Konzernen selbst vergeben werden.
Zu diesen Verlierern im Test gehören die großen Süßwarenkonzerne wie Ferrero, Mars, Lindt & Sprüngli oder Mondelez (Milka). Man findet diese und andere „Doppel rot“-Schokohasen in allen Supermärkten, hier gibt’s also kaum Unterschiede. Wieso die Händler ihrer Verantwortung nicht nachkommen und solche Produkte gleich gar nicht ins Regal legen, das wissen die Konzerne wohl nur selbst.
Doppelt grün: Hier gerne zugreifen
Denn Alternativen wären vorhanden, das unterstreicht der neue Test. Ganze 9 von 39 Produkten wurden doppelt grün bewertet, sind also uneingeschränkt empfehlenswert. Sie verfügen über ein transparentes, ernstzunehmendes Gütesiegel wie etwa FAIRTRADE oder wurden nach biologischen Standards erzeugt. Hier kann man sich relativ sicher sein, dass Ausbeutung & Zerstörung nicht dominant enthalten sind.
Zu den Gewinnern zählen die EZA-Schokohasen, aber auch ein Eigenmarken-Produkt von SPAR. Auf Platz 3 landet ein veganer Schokohase, ebenfalls in der SPAR-Eigenmarken-Linie. Doch auch der Billa-Bio-Schokohase ist unter den Top 5, in veganer wie nicht-veganer Ausführung. Und auch Diskonter, etwa LIDL, schaffen es mit einem billigen Produkt auf die Spitzenplätze. Qualität muss also nicht teuer sein.
Alle Ergebnisse können hier nachgelesen werden.
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