Die Regiothek wurde für die Zukunft entwickelt. Leider ist dein Browser veraltet und unterstützt möglicherweise einige Techniken nicht mehr. Daher kann es zu Anzeigeproblemen kommen.

Du kannst z.B. Browse Happy besuchen um einen aktuellen Browser herunterzuladen.

Artikel

Coca-Cola zahlt 0,009 Cent für Grundwasser und verkauft es um 1,20 Euro

Wie ein Milliarden-Konzern aus dem Allgemeingut einer Wasserquelle eine unternehmerische Geldquelle macht - und sich die Bewohner nun wehren.

5/31/2021
  • Landwirtschaft
  • Deutschland
  • Umwelt
Coca-Cola zahlt 0,009 Cent für Grundwasser und verkauft es um 1,20 Euro

„Ein mörderisch gutes Geschäft“ – so bezeichnet der deutsche Sozioökonom Jakob Kapeller im Gespräch mit dem ZDF das Verkaufsmodell von Coca-Cola, das rund um das Abpumpen und den Verkauf von Grundwasser aufgezogen wurde. Der multinationale Konzern, der pro Jahr über 39 Milliarden Dollar Umsatz macht, hat es im niedersächsischen Lüneburg geschafft, aus einem Allgemeingut quasi eine Gelddruckmaschine zu entwickeln.
 
Coca-Cola pumpt nämlich für läppische 0,009 Cent pro Liter das Grundwasser aus dem Boden und verkauft es, abgefüllt in Plastikflaschen, dann um 1,20 Euro. Das Land Niedersachsen, als Vertreter der ansässigen Bevölkerung, profitiert also nur zu einem Bruchteil von den Geschäftsaktivitäten des Konzerns - selbst wenn man die Wertschöpfung in der Region, geschaffene Arbeitsplätze und Steuern mitberücksichtigt.
 
Land leidet unter Trockenheit, doch Coca-Cola will ausbauen
 
Millionen Liter Grundwasser werden von Coca-Cola jedes Jahr alleine an diesem Standort abgepumpt, nun sollen die Kapazitäten sogar noch ausgeweitet werden. Ein dritter Brunnen soll das Geschäft noch steigern. Das führt bereits seit längerem zu großen Protesten in der Bevölkerung. Gerade in Zeiten der Klimakrise sei es unverantwortlich, so die Bürger*innen, dass ein derart großer Wasserverbrauch vorgenommen werden würde.
 
Auch Klimawissenschaftler wie Prof. Latif warnen vor unabsehbaren Folgen für Regionen wie Niedersachsen, die ohnehin schon unter Wasserknappheit leiden würde. Ernteausfälle würden sich häufen, auch ein Waldsterben sei bereits aufgrund der Trockenheit zu beobachten. Das Land Niedersachsen musste alleine im Jahr 2016 über 137.000 Kubikmeter an Wasser für künstliche Bewässerung aufbringen.



In eigener Sache: Wir decken auf, wir fragen nach, wir legen offen. Das gefällt manchen Konzernen natürlich nicht. Umso wichtiger ist der Rückhalt vieler Menschen. Bitte unterstützt unsere Arbeit - jeder Beitrag hilft. Danke!


In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!

Jetzt abonnieren
Logo Oekoreich

Werde Mitglied bei oekoreich+ und erhalte Zugang zu unseren Top-Stories und exklusive Einblicke.

Mehr erfahren

Jetzt weiterlesen

oekoreich möchte ein bestmögliches Onlineangebot bieten. Hierfür werden Cookies gespeichert. Weil uns Transparenz wichtig ist können Cookies und die damit verbundenen Funktionalitäten, die nicht für die Grundfunktion von oekoreich notwendig sind, einzeln erlaubt oder verboten werden.
Details dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung. Dort kannst du deine Auswahl auch jederzeit ändern.