Neben Fleisch wird in der Grillsaison gerne auch Lachsfilet auf den heißen Rost geschmissen, es ist eine schmackhafte und gesunde Alternative, wenn auch nicht unbedingt preiswert. Immer mehr Menschen versuchen auch bei Fisch zu heimischen Produkten zu greifen, was grundsätzlich schon nicht sehr einfach ist.
Denn 90 Prozent des in Österreich konsumierten Fisches ist importiert. Gerade bei Lachs ist das der Fall, bis auf wenige Ausnahmen stammt er aus Norwegen, Schottland oder anderen Teilen der Welt. Da kann man sich als mündiger Konsument dagegen entscheiden, wenn man es auf einen Blick erkennen kann.
Doch nicht aus Niederösterreich
Wenn aber auf der Vorderseite der Packung groß „Hergestellt in Österreich“ steht und eine Rot-Weiß-Rot-Fahne angebracht ist, dann wandelt der Hersteller jedoch hart an der Grenze zur Irreführung. Das sehen zumindest erboste Konsumenten so, die sich an oekoreich gewandt haben mit einem aktuellen Beispiel aus dem BILLA-Konzern.
Der verkauft nämlich derzeit verschiedene Lachsfilet-Varianten in seinen Geschäften, eine davon ist besonders dubios. Dabei handelt es sich um das Eigenmarken-Produkt „BILLA Genusswelt Lachsfilet Mittelstück“. Auf der Packung kann man an zentraler Stelle auch noch lesen, dass der Lachs „In Niederösterreich per Hand filetiert“ wird.
Verrückt – aber trotzdem wahr
Man möchte also davon ausgehen, dass es sich dabei um einen Fisch handelt, der auch in Österreich gezüchtet wurde. Doch weit gefehlt, wie ein Blick auf die Rückseite verrät. Denn der Lachs stammt aus Norwegen und wurde offenbar 2.000 Kilometer nach Österreich gebracht, um hier dann verarbeitet, verpackt und verkauft zu werden.
Klingt verrückt? Ist es auch, aber leider trotzdem wahr. Offenbar ist es für den BILLA-Konzern immer noch lukrativer den Lachs in Norwegen einzukaufen und den ganzen Weg nach Österreich zur Verarbeitung zu transportieren, statt gleich österreichischen Lachs zu kaufen oder sich um den Aufbau entsprechender Kreisläufe zu kümmern.
Zurück bleiben verärgerte Konsumenten, die sich zurecht fragen, wie lange die Politik noch zuschaut bei diesen Machenschaften der Konzerne aus Industrie und Handel. Unsere Empfehlung: Boykott. Am besten zeigt man den Händlern seinen Unmut dadurch, dass man solche Produkte nicht kauft.
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