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94 Prozent für Verbot des Imports von lebenden Tieren

Eine große Umfrage bestätigt den Weg des Tierschutzvolksbegehrens und vergrößert den Druck auf die Politik: Die Menschen verlangen nach Veränderung!

7/11/2021
  • Landwirtschaft
  • Tiere
  • Österreich
94 Prozent für Verbot des Imports von lebenden Tieren

Eines vorweg: Diese brandaktuelle Umfrage birgt gewaltigen politischen Sprengstoff. Sie verstärkt den Druck, der in den letzten Monaten von oekoreich und anderen aufgebaut wurde. Mit diesen Zahlen am Tisch wird es jetzt immer schwieriger für die Entscheidungsträger sich dem Willen der Bürger*innen zu entziehen. Die Ergebnisse dokumentieren den großen Wunsch der Menschen nach einem grundlegenden Wandel.

Große Befragung, wichtige Ergebnisse

Über 3.300 Österreicher*innen wurden kürzlich zu Forderungen des erfolgreichen Tierschutzvolksbegehrens befragt, dabei zeichnet sich ein sehr deutliches Bild ab. Abgefragt wurde im Zeitraum von 28. Juni bis 2. Juli 2021 vom Institut für Demoskopie & Datenanalyse im Auftrag von Puls24. Obwohl die Befragung nicht repräsentativ ist, zeigt sie doch eine eindeutige Stimmungslage in der österreichischen Bevölkerung.

Zwei besonders wichtige Ergebnisse wollen wir an der Stelle gesondert hervorheben, weil sie sowohl den Kernforderungen des Tierschutzvolksbegehrens entsprechen als auch eine wichtige Funktion für eine systemische Veränderung darstellen würde. Reine Symptombekämpfung ändert nämlich nichts an den Grundproblemen, sondern würde unter Umständen nur zu einer Verlagerung ins Ausland führen.

Fast alle wollen den Stopp der Tiertransporte

Ganze 94 Prozent der Befragten sprechen sich demnach für ein Verbot des Imports von lebenden Tieren aus. Es ist davon auszugehen, dass sich dieses Ergebnis auch bei einer Frage nach Lebend-Exporten einstellen würde, immerhin geht es darum das Elend der Tiere zu verringern, das mit den stundenlangen Transporten unter furchtbarsten Bedingungen verbunden ist. Ein deutliches Signal für ein Ende der Tiertransporte.

Derzeit werden jedes Jahr hunderttausende Tiere lebendig nach Österreich importiert, etwa Schweine aus Deutschland, aus der Massentierhaltung, die hier bei uns geschlachtet werden. Im Gegenzug werden über 50.000 österreichische Kälber ins Ausland gekarrt, wo sie dann entweder in Holland hochgemästet oder nach einem Zwischenstopp in Spanien auf eine lange und qualvolle Reise mit dem Schiff in den Nahen Osten geschickt werden.

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Auch in Gasthäusern sollte die Herkunft der Lebensmittel angeführt werden müssen
Verpflichtende Transparenz – auch in der Gastronomie

Das zweite Sensations-Ergebnis ergibt sich bei der Frage nach der Lebensmittel-Transparenz. Es war die wichtigste Forderung des Tierschutzvolksbegehrens, weil die „Macht der Konsument*innen“ erst aktiviert wird, wenn Menschen auf einen Blick erkennen können, wo und wie ihre Lebensmittel erzeugt wurden. Nur so können sie sich gegen Tierqual und für regional erzeugte, tier- und klimafreundliche Alternativen entscheiden.

Hier wurde explizit nach der Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie gefragt, einem großen politischen Streit-Thema. Derzeit blockiert einzig die Wirtschaftskammer die volle Transparenz bei Lebensmitteln in den Restaurants und Gasthäusern. Und stellt sich damit gegen den Wunsch der Menschen, denn ganze 85 Prozent sprechen sich für eine verpflichtende Kennzeichnung ihres Essens in der Gastronomie aus.

Die Politik muss nur wollen

Die Bundesregierung und die Vertreter*innen aller Parlamentsfraktionen sollten diese Ergebnisse unbedingt wahrnehmen. Damit ist nämlich ein weiteres Mal bestätigt, was das Volk begehrt. Gegenwärtig wird über eine Verordnung zur Kennzeichnung von Lebensmitteln diskutiert, die ÖVP versucht aber den Wunsch des zuständigen Gesundheitsministers Wolfgang Mückstein, der auch die Gastronomie umfassen will, zu verhindern.

Auch bei den Tier-Importen gilt es Lösungen zu finden, die sowohl das damit verbundene Elend der Tiere als auch die daraus resultierende Zerstörung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft bekämpfen. Das Wohl der Tiere und das Überleben unserer Bauern ist eng miteinander verbunden. Auch wenn ein nationales Importverbot kaum möglich sein wird, so gibt es durchaus Wege diese zu beschränken. Wie immer gilt: Die Politik muss nur wollen.



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