Die Verwerfungen auf den Weltmärkten in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine nehmen immer stärkere Ausmaße an. Besonders dort, wo es ohnehin schon prekäre Zustände gab, verschärfen die gestoppten Exporte und die damit verbundenen höheren Weltmarktpreise die Lage dramatisch. So etwa auch in Sri Lanka, welches die schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten erlebt und nun in eine veritable Hungerkrise steuert. Bis zu 6 Millionen Menschen, also rund ein Viertel der Bevölkerung, sind unmittelbar auf Hilfe angewiesen. Die Mangelversorgung macht sich bereits bei den Kindern bemerkbar, ganze 17 Prozent der Kinder unter fünf Jahren seien für ihr Alter zu klein, so die UNO.
Ziel: Hungerkrise abwenden
Nun versucht die neue Regierung mit ungewöhnlichen Maßnahmen gegenzusteuern. So wurde kürzlich die offizielle 4-Tage-Woche eingeführt. Beschäftigte müssen kürzer arbeiten, erhalten jedoch weiterhin den vollen Lohn. Die Menschen sollen dadurch in die Lage versetzt werden, selbst Nahrungsmittel anzubauen oder bei der Bestellung von Agrarflächen mitzuhelfen. Ziel der Maßnahme ist die nationale Ernährungssouveränität zu steigern und die drohende Hungerkrise abzuwenden. Gleichzeitig verhandelt das Land mit Geldgebern der internationalen Staatengemeinschaft über neue Hilfspakete da klar ist, dass alles nun gesetzten Maßnahmen erst mit einer Verzögerung ihre Wirkung entfalten werden.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!