Steigende Mietkosten und hohe Inflationsraten treiben den Wunsch nach Eigenheim auch in Österreich. In unsicheren Zeiten suchen viele nach der Möglichkeit der Absicherung durch „Betongold“. Doch wie realistisch ist es heutzutage überhaupt noch, sich ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen zu können? Es wird jedenfalls erheblich schwieriger, sofern man nicht über ein umfangreiches Erbe verfügen kann. Denn mit 1. August 2022 wurden die Kreditvergabe-Regeln bei österreichischen Banken verschärft.
Ab sofort sind Kredit-Laufzeiten von über 35 Jahren nicht mehr möglich, in der Regel werden Kredite auf 25 oder 30 Jahre vergeben. Außerdem gibt es nun eine Mindest-Eigenkapital-Quote von rund 20 Prozent. Das bedeutet, dass vom Gesamtfinanzierungsaufwand zumindest ein Fünftel aus Eigenmitteln bereitgestellt werden muss. Das umfasst übrigens auch die Nebenkosten wie Maklergebühren, Steuern und Eintragungskosten, die leicht rund 10 Prozent des Kaufbetrags einer Immobilie ausmachen können.
Außerdem werden auch die monatlichen Ausgaben strenger unter die Lupe genommen. Für die Refinanzierung des Kredits, also die Bedienung der monatlichen Raten, dürfen maximal 40 Prozent des Haushaltseinkommens aufgewendet werden. Übersteigen die Raten diese Grenze, dann wird künftig kein Kredit mehr vergeben. Auf Basis dieser neuen Regeln dürften zahlreiche Menschen in Österreich keine Chance mehr auf eine Fremdfinanzierung und damit auf den Wunsch nach einem Eigenheim haben, so Expert*innen.
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