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Welche Profitinteressen hinter der Annäherung von China an die Taliban stecken

Nur wenige Stunden nach der umstrittenen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan, kam es zu einer für viele völlig überraschenden geopolitischen Annäherung.

8/24/2021
  • International
  • Umwelt
Welche Profitinteressen hinter der Annäherung von China an die Taliban stecken

Nur wenige Stunden nach der umstrittenen Machtübernahme der Taliban in Afghanistan, kam es zu einer für viele völlig überraschenden geopolitischen Annäherung. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums ließ öffentlich verlautbaren, dass das Land für eine Kooperation mit einer Taliban-Regierung offen sei. Dahinter stecken, so US-amerikanische Analysten, die reichhaltigen Bodenschätze Afghanistans.

Insbesondere die großen Vorkommen an Kupfer, Lithium und Seltenen Erden, die für die Erzeugung von hochtechnologischen Produkten benötigt werden, dürften das Interesse Chinas geweckt haben. Nach Schätzungen aus dem Jahr 2020 dürften die Vorkommen in Afghanistan einen Wert von bis zu 3 Billionen Dollar umfassen. Analysten gehen davon aus, dass kein Land über derart große Vorräte an Lithium verfügt, wie Afghanistan.

Große Schätze schlummern im afghanischen Boden

Nicht nur China ist an einer Zusammenarbeit mit den Taliban interessiert, auch Russland und Pakistan zeigen sich offen. Dennoch ist die Nachfrage aus China die dominante wirtschaftliche Größe, immerhin werden fast die Hälfte aller Industriegüter der Welt in China erzeugt. Führende chinesische Bergbau-Unternehmen haben sich bereits für die nächsten Jahrzehnte die Verträge für den Abbau von Rohstoffen gesichert.

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Insbesondere Seltene Erden sind ein Schlüssel-Rohstoff für die chinesische Industrie
Hinzu kommt, dass einer Einschätzung der US-Geologiebehörde zufolge mit über 70 Prozent der Großteil der afghanischen Böden noch nicht exploriert wurden. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass sich noch deutlich mehr an Rohstoffen auf dem nun unter der Kontrolle der Taliban stehenden Gebiet befinden. Auch Gold und Eisen seien reichlich vorhanden, so Expert*innen, die zudem Milliarden Barrel an Öl in den Böden vermuten.

Afghanistan könnte ein Schlüsselland werden

Zwar zeigen sich die Analyst*innen skeptisch, ob der Abbau der Rohstoffe in naher Zukunft realisierbar sei, immerhin ist die Infrastruktur noch lange nicht auf dem Niveau, wie es für eine massenhafte Förderung nötig sei. Gleichzeitig sind die politischen Verhältnisse maximal instabil. Doch China hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, wie schnell sich Großprojekte umsetzen lassen, wenn man Menschenrechte nicht achtet.

Die neue mögliche Allianz zwischen den radikal-islamischen Taliban und der chinesischen Diktatur könnte nicht nur die militärischen Kräfteverhältnisse in der Region verschieben, sondern auch die Warenströme entscheidend wandeln. China arbeitet seit Jahren am Ausbau seiner „neuen Seidenstraße“, hier könnte Afghanistan ein Schlüsselland werden. Bleibt offen, wie die Europäische Union auf diese Entwicklungen reagiert.



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