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Meinung

Verrückt: 50.000 Kälber werden exportiert, Fleisch von 100.000 importiert

Es ist ein Kreislauf des Elends: Junge Tiere werden in Transporter gesteckt und über tausende Kilometer ins Ausland gekarrt, ihr Fleisch nach einer wahren Tortur dann wieder importiert. Konsumenten sind machtlos, denn Transparenz fehlt.

4/27/2021
  • Tiere
  • Landwirtschaft
Verrückt: 50.000 Kälber werden exportiert, Fleisch von 100.000 importiert

Im Alter von wenigen Tagen werden Kälber in Österreich auf Transporter geladen und über tausende Kilometer ins Ausland gekarrt. Das passiert nicht vereinzelt, sondern betrifft ganze 50.000 Kälber – jedes Jahr. Nach Meinung von Experten ist es absolut unzumutbar, derart junge Tiere in die Transporte zu stecken, doch rechtlich ist das immer noch erlaubt. EU-weit sind es über 1 Million Kälber, die jährlich auf Schiffen die Union verlassen.
 
Gleichzeitig wird alleine nach Österreich das Fleisch von über 100.000 Kälbern importiert. Es landet dann unerkannt auf den Tellern, etwa als Schnitzel, denn die Herkunftskennzeichnung wird nach wie vor blockiert. Insbesondere in der Gastronomie sollen schätzungsweise bis zu 80 Prozent des Kalbfleisches aus dem Ausland stammen, vorwiegend aus Holland oder Spanien, wo die Tiere mit einem Palmöl-Wasser-Gemisch hochgemästet werden.
 
Schluss mit der Intransparenz in der Gastronomie!
 
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass weißes Fleisch ein besonderes Gütezeichen wäre, dabei ist es lediglich Ausdruck einer Mangelernährung. Gesunde Tiere weisen ein rosiges Fleisch auf. Die Schuld nun aber alleine bei den Konsumenten zu suchen, wo sie doch über die Herkunft des Fleisches im Dunkeln gelassen werden, ist heuchlerisch. Wenn man ihnen nicht sagt, woher das Kalbfleisch stammt, wie sollen sie dann regional konsumieren?
 
Die Politik muss erkennen, dass es bewussten Konsum nur bei voller Transparenz geben kann. Und daher den Widerstand gegen die Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie endlich aufgeben. Weit war man bereits gekommen, bevor die organisierte Landwirtschaft sich gegen die eigenen Bauern wandte. Man kann nur vermuten, welches Motiv hier im Spiel ist, die Interessen der heimischen Landwirte können es jedenfalls nicht sein.


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