Es gibt Gerichte, die verbreiten eine gewisse Stimmung – ganz wie von selbst. Eines davon ist das traditionelle „Kletzenbrot“, ein Früchtebrot, wie es am Land in Österreich weit verbreitet ist. Es zählt zu den ältesten Backwaren Österreichs, seine Wurzeln reichen angeblich zurück bis zu den Kelten. Den Namen hat es von den gedörrten Mostbirnen, wie uns das Kuratorium Kulinarisches Erbe Österreich wissen lässt. Dort erfährt man übrigens noch viel mehr über die besondere Geschichte und große Tradition des „Kletzenbrots“. Wir wollen uns an der Stelle darauf beschränken, dass wir ein Rezept liefern, wie es viele Großmütter wohl verwendet haben:
Am Vortag:
20dag Kletzen (Dörrbirnen) sowie 20dag getrocknete Pflaumen kochen und dann klein schneiden
20dag Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse) halbieren
20dag Rosinen
20dag Feigen - schneiden
Alles über Nacht im Kochwasser mit Rum (ca. 1/8l) und Zimt ziehen lassen
Am nächsten Tag:
Brotteig vorbereiten
1 kg Dinkelmehl
1 1/2 Würfel Germ -> Dampfl machen (kann mit Wasser, normaler oder pflanzlicher Milch gemacht werden - funktioniert alles)
ca. 1/2 P. Lebkuchengewürz (nach Geschmack)
Etwas Salz, etwas Zucker (nach Geschmack)
Früchtegemisch mit dem Mehl vermengen und darauf achten, dass ein fester Teig wird -> Vorsicht! Durch die Früchte wird der Teig oft sehr weich, dann noch etwas Mehl dazu geben.
Zugedeckt gehen lassen bis das Volumen sich verdoppelt. Gebacken werden kann das Brot entweder in Kastenform oder in Form von 2 Laiben bei 220 Grad vorgeheiztem Backofen.
Nach ca. 15 min. auf 190 Grad zurückschalten und ca. 1 Stunde backen.
Übrigens:
Falls jemand nicht weiß wie man ein sogenanntes „Dampfl“, also einen Vorteig, macht, hier eine schnelle Anleitung:
1/8 lauwarmes Wasser oder Milch
1 bis 2 Teelöffel Zucker (je nach Geschmack)
1 Esslöffel Mehl
Zerbröselte Germ
Gut verrühren und an einem warmen Ort etwas gehen lassen!
P.S. wenn man die Früchte nicht über Nacht ziehen lässt, ist der Geschmack nicht so intensiv.
Guten Appetit!
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