Eine große Menge des weltweit erzeugten Palmöls wird auch für die Erzeugung von sogenannten „Bio-Kraftstoffen“ verwendet. Alleine in der Europäischen Union sollen 65 Prozent des gesamten importierten Palmöls in die Spriterzeugung fließen. Mehrere Millionen Tonnen Palmöl werden für diesen Zweck jährlich in die EU importiert, damit heizt Europa die Brandrodungen und Umweltzerstörungen im globalen Süden weiter an.
Seit vielen Jahren fordern daher Expert*innen und Aktivist*innen schon den Stopp für die Verwendung von Palmöl in Biokraftstoffen. Nun hat Österreich einen Schritt in diese Richtung gesetzt. Die Ankündigung, die Kraftstoffe mit Palmöl-Beimischung nicht mehr als „Biokraftstoffe“ förderbar zu machen, wurde nun tatsächlich umgesetzt. Mit 1. Juli 2021 gilt nun die neue Regelung in Österreich, die europaweit für Aufsehen sorgt.
Großer Schritt für den Klimaschutz
Bislang wurden 37.000 Tonnen Kraftstoff auf Palmölbasis jährlich nach Österreich importiert, damit wird nun Schluss gemacht. Durch die Änderung der entsprechenden Verordnung hat Klimaministerin Leonore Gewessler ein zentrales Versprechen erfüllt. Bis zu eine Million Tonnen CO2 könnten auf diese Weise eingespart werden, werden doch für die Erzeugung von Bio-Sprit noch mehr Emissionen verursacht als bei fossilem Kraftstoff.
Die Schädlichkeit des industriellen Palmöl-Anbaus, der vor allem in Südostasien stattfindet, ist mittlerweile unbestritten. Die ansässige Bevölkerung wird für die Plantagen der Agrarkonzerne vertrieben, natürliche Lebensräume vernichtet. Weltweit wird der Großteil des Palmöls übrigens für die Erzeugung von Lebensmitteln verwendet, nur ein Bruchteil ist für den Einsatz in industriellen Gütern vorgesehen.
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