Über Jahrzehnte war der Tierschutz höchstens ein politisches „Nischenthema“, zumindest haben es die Entscheidungsträger in fast allen politischen Parteien als solches behandelt. Wer früher für ein Ende von Vollspaltenböden, Kükentöten und Tiertransporte eintrat, um nur ein paar drängende Fragen zu benennen, wurde im besten Fall als „unwissend“ oder „Träumer“, im schlimmsten Fall aber gar als „Feind der Bauern“ gebrandmarkt.
Die Handelskonzerne hingegen erkannten früh das Potenzial im Unmut der Bevölkerung und entwickelten allerlei Werbe-Strategien, um an ihr Geld zu kommen. „Jeder Kassenbon ist ein Stimmzettel“ tönte es plötzlich im ganzen Land, man könne sich doch im Supermarkt für mehr Tierwohl entscheiden, wenn es einem ein so großes Anliegen sei. Dass das nicht nur unsinnig, sondern auch hochgradig ungerecht ist, wurde nicht diskutiert.
Das Elend der Tiere in der Landwirtschaft wird zum großen Wahlkampf-Thema
Die Parteien beginnen den Tierschutz in der Landwirtschaft für sich zu entdecken - und werden zur Kämpfern gegen die Massentierhaltung. Schöne Worte oder echte Zeitenwende? Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena
7/12/2021- Deutschland
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